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KARLSTADT: Schwenk verkauft die Putztechnik

KARLSTADT

Schwenk verkauft die Putztechnik

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    Wird verkauft: Die Putztechnik von Schwenk in Karlstadt.
    Wird verkauft: Die Putztechnik von Schwenk in Karlstadt. Foto: Foto: Haase

    Rein äußerlich wird es wohl zunächst nicht wahrnehmbar sein – Schwenk trennt sich von der Putztechnik. Käufer ist Quick-Mix aus Osnabrück. Am Standort Karlstadt sind davon 24 Mitarbeiter in der Produktion, dem Labor, der Auftragsannahme und dem Vertrieb betroffen. Dem Vernehmen nach sind sie von der Veränderung nicht sonderlich beunruhigt.

    Junges Bauwerk

    Erst 1997 ist der Turm der Putztechnik auf der westlichen Seite des Laudenbacher Wegs errichtet worden. Im Inneren befinden sich unter anderem Silos, Mischer und Packmaschinen. Die verschiedenen Putzsorten werden hier gemischt und verladen. Die Grundsubstanz, der Zement, stammt aus dem Zementwerk auf der Ostseite des Laudenbacher Wegs.

    „Ganz oben“ in der Hauptverwaltung in Ulm ist Geschäftsführer Gerhard Hirth zuständig für die Putztechnik. Man wolle sich auf das Kerngeschäft mit Zement konzentrieren, sagt er. Das sei nichts Außergewöhnliches. Als Beispiel nennt er den Konkurrenten Heidelberger Zement. Dieses Unternehmen hat die Putzsparte Maxit bereits vor rund acht Jahren verkauft.

    Hirth betont: „Wir legen aber Wert darauf, dass die Putztechnik in Karlstadt so weitergeführt wird wie bisher.“ So wurde vereinbart, dass die Marke Schwenk Putztechnik in den kommenden fünf Jahren vom neuen Eigentümer weitergeführt werden kann. Veräußert werden die Sachwerte, also beispielsweise der Turm mit der kompletten Technik, nicht aber das Grundstück. Dieses bleibe im Eigentum von Schwenk und werde an Quick-Mix verpachtet, so Hirth.

    Quick-Mix gehört zur Unternehmensgruppe Sievert mit Stammsitz in Osnabrück. Diese hat 50 Standorte in Europa und China und 2013 mit rund 1200 Mitarbeitern 323 Millionen Umsatz gemacht. Neben Trockenmörteln und Putzen sind Bauchemie und Logistik weitere Standbeine der Gruppe. Quick-Mix wird auch die weiteren fünf Putztechnik-Standorte von Schwenk in Gräfenberg (bei Nürnberg), Bernburg, Essen, Wittislingen (Landkreis Dillingen), Eigeltingen (Landkreis Konstanz) und Allmendingen westlich von Ulm) übernehmen.

    Der Fall Allmendingen

    Bereits vor rund zwei Jahren hat sich Schwenk von all seinen Dämmstoffwerken getrennt. Diese stehen in Landsberg, Bernburg, Allmendingen, Celle und Biedenkopf. In anderen Verfahren wurden die beiden Werke in Tschechien, die beiden in Ungarn und die vier in Polen veräußert.

    Der Bürgermeister von Allmendingen, Robert Rewitz, sieht dem Verkauf der Putztechnik mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn beim Dämmstoffwerk habe es zunächst ebenfalls geheißen, dass es langfristig weitergeführt wird. Dann kam Mitte vergangenen Jahres die Nachricht, dass das Werk doch geschlossen wird. 50 Mitarbeiter haben Ende des Jahres ihre Jobs verloren.

    „Es ist mir ein großes Anliegen, dass mit der Putztechnik nicht dasselben passiert“, so Rewitz. Ein fremdes Unternehmen treffe schließlich eigene Entscheidungen. Daher habe er mit dem Schwenk-Inhaber Eduard Schleicher gesprochen. Dessen Argumente wirkten schlüssig, dass mit der Putztechnik in Allmendingen nicht dasselbe passiert wie mit dem Dämmstoffwerk. Quick-Mix sei in Süddeutschland noch weniger stark vertreten und brauche den Standort.

    Der Karlstadter Bürgermeister Paul Kruck sagt auf Nachfrage, er habe von dem geplanten Verkauf erfahren, warte aber noch auf Detailinformationen.

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