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Schwester Angelika ist Mama Massai

Lohr

Schwester Angelika ist Mama Massai

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    Geburten in einer Lehmhütte
mitten in der Steppe des
Nordmassailandes sind für Sr. Angelika
Wohlenberg mittlerweile Routine.
    Geburten in einer Lehmhütte mitten in der Steppe des Nordmassailandes sind für Sr. Angelika Wohlenberg mittlerweile Routine. Foto: FOTO MASSAI.ORG

    Gemünden (ret) Hoch hinaus wollte sie schon immer. Dass es Sr. Angelika Wohlenberg nach Tansania, an den Rand der Serengeti verschlagen sollte, damit hätte sie wohl selbst nie gerechnet. Die evangelische Jugend des Dekanates Lohr unterstützt Sr. Angelika mit Spenden und informiert über ihre Arbeit bei den Massai und über die Situation im Land.

    Bereits als Achtjährige stand für Wohlenberg fest, Missionarin zu werden. "Ich kam mit einem positiven Herzen her und fest in der Überzeugung, dass Gott mich hier her geschickt hat", so die seit über 20 Jahren in Afrika lebende gelernte Hebamme und Krankenschwester.

    Anerkennung musste sie sich Schritt für Schritt erwerben. Nun teilt sie ihr Leben mit den Massai, als wäre sie schon immer eine von ihnen gewesen. "In meinen Ansprüchen an viele Dinge bin ich schon eine richtige Massai geworden."

    Eine der wichtigsten Aufgaben vor Ort ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung. In die abgelegenen Gebiete kann sie nur mittels eines Flugzeuges vordringen. Die wohl schlimmste Krankheit ist eine von Fliegen übertragene Entzündung der Augen, die unbehandelt zur Erblindung führt. Hier hilft Sr. Angelika mit ihrer "mobilen Klinik", wie sie ihre Einsätze nennt, indem sie versucht, die Menschen mit Medikamenten zu versorgen und ihnen klar zu machen, mit dem wenigen Wasser, das sie haben, ihre Augen zu waschen.

    Allerdings will die 51-Jährige auch die Seelen der Menschen erreichen. "Wichtig ist nicht nur, dass mein Körper in Ordnung ist und mir nichts weh tut, sondern auch die Seele sollte ausgeglichen sein und innerlichen Frieden finden." Längst sind die Freunde zur Familie geworden. Doch steht diese Familie steht vor großen Umbrüchen. Der Tourismus hat das einst geachtete Volk aus ihren fruchtbaren Gebieten vertrieben. Männer versuchen in den Städten Arbeit zu finden. Die einst stolzen Hirten sind Analphabeten. So ist die Pfarrerstochter auch Mittlerin zwischen Tradition und Moderne geworden.

    Damit ist die Mission der gebürtigen Deutschen nicht nur die Vermittlung von Glauben, sondern auch von Bildung. Die Kinder sind ihr besonders ans Herz gewachsen. Für sie hat sie eine Schule gebaut. Angefangen mit provisorischen Schulräumen, konnte Anfang 2006 eine eigene Schule eröffnet werden. Die hier für notwendigen Gelder akquiriert sie über ihren eigens dafür gegründeten Verein "Hilfe für die Massai e.V." (HFDM). Die Schwierigkeit, finanzielle Mittel bereit zu stellen, war nicht das einzige große Hindernis, sondern auch die Eltern davon zu überzeugen, ihre Kinder einschulen zu lassen.

    Heute bringt das Volk ihr großen Respekt entgegen. "Mama Massai" hilft ihnen dabei, Veränderungen zu wagen und doch noch Massai zu bleiben. Menschen mit einer unverwechselbaren Kultur.




    Kontakte über www.ej-lohr.de
    oder www.massai.org. Ein weite-
    rer Bericht über die Arbeit von Sr.
    Angelika folgt.

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