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ARNSTEIN: Schwiegermuttersitz und Wackeldackel

ARNSTEIN

Schwiegermuttersitz und Wackeldackel

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    Oldtimer-Corso: Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz wurde im 1929er Chrysler Dodge der Arnsteiner Familie Hussenether an der Spitze des Autocorsos durch die Stadt chauffiert.
    Oldtimer-Corso: Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz wurde im 1929er Chrysler Dodge der Arnsteiner Familie Hussenether an der Spitze des Autocorsos durch die Stadt chauffiert. Foto: Foto: Jana Keul

    Vom schnittigen edlen Oldtimer-Cabrio über bedachte alte Schmuckstücke aus deutschen Garagen bis zum ausgedienten Leichenwagen – beim ersten Arnsteiner Oldtimertreffen konnten die zahlreichen Besucher alte fahrende Raritäten für jeden Geschmack bewundern. Die ausgestellten 44 Fahrzeuge waren am Morgen nach dem Festgottesdienst gesegnet worden und standen am Cancale-Platz zum Bestaunen aufgereiht.

    Besonders für die Herren war ein Blick unter die Motorhaube interessant. Toll anzusehen waren die Autos mit ihren Besitzern allemal. Viele hatten sich zeitlich passend zu den Modellen gekleidet, und so manches Accessoire, wie ein mit Puppe besetzter Kindersitz aus den 70-er Jahren oder der stilechte Wackeldackel im Fond, ließen auch die Zuschauer in Erinnerungen schwelgen.

    Das älteste Fahrzeug war eine „Tin Lizzy“, das T-Modell von Ford, aus dem Jahr 1915. Besitzer Rudolf Schmitt aus Würzburg kennt sein Auto genau. Der mit Kurbel angedrehte 20-PS-Motor sprang beim ersten Andrehen sofort an. Auch Familie Husslein-Rudloff aus Schwebenried war mit dabei. Ihr ausgestelltes, rotes Triumph Cabrio von 1967 ist eine richtige Augenweide.

    Ein Fahrzeug im Originalzustand ist der 1931er Chevrolet von Rainer und Martina Volkmar aus Sennfeld mit Schwiegermuttersitz. Vor 15 Jahren habe er das Auto auf vier Europaletten in Einzelteilen gekauft und vor etwa fünf Jahren begonnen, die Teile zusammenzusetzen. „Das war ganz schön spannend, ob da wirklich ein ganzes Auto rauskommt“, erzählte er. Bisher gehen die Volkmars nur selten auf nicht so große Treffen, wie hier in Arnstein.

    Kleinere Fehler am Auto müssten noch beseitigt werden, dann könne man „ganz ordentlich“ damit fahren. Lässt man den Durst des Autos außer Betracht: Das braucht nämlich zwischen 30 und 40 Litern Sprit auf 100 Kilometer und muss wegen des kleinen Tanks etwa alle 50 Kilometer neu betankt werden.

    Ebenso im Originalzustand vorgefahren wurde der alte Bad Kissinger Leichenwagen im Besitz von Georg Wehner. Der bereits damals umgebaute Rolls-Royce Silver Wraith von 1947 mit 140 PS glänzt schwarz in der Sonne. Viele Männerherzen schlugen beim Anblick so mancher Rarität etwas höher. „Das war mal mein Traumauto“, konnte man öfters hören. Diese „Traumautos“, die von Alois Nitsche aus Leinach beim Start der Rundfahrt vorgestellt wurden, waren eine Corvette, verschiedene Mercedes-Cabrios oder ein Opel Rekord Cabrio, von dem nur 46 überhaupt gebaut wurden.

    Veranstaltet und organisiert wurde dieses Treffen vom Würzburger Oldtimer-Stammtisch und der Stadt Arnstein. Zur Rundfahrt ging es durch die Marktstraße und am Schweinemarkt vorbei zurück zum Festplatz. Angeführt wurde der Autocorso von der Arnsteiner Familie Hussenether, die Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz im Chrysler Dodge von 1929 spazieren fuhr.

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