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KREUZBERG: Sebastianitag: Unfallfrei dank Schutzpatron

KREUZBERG

Sebastianitag: Unfallfrei dank Schutzpatron

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    Waldarbeit im Zeichen des Glaubens: Weihbischof em. Helmut Bauer war heuer der Hauptzelebrant und Festprediger der Sebastianimesse am Kreuzberg.
    Waldarbeit im Zeichen des Glaubens: Weihbischof em. Helmut Bauer war heuer der Hauptzelebrant und Festprediger der Sebastianimesse am Kreuzberg. Foto: Foto: Marion Eckert

    „Bäume sind die besten Prediger.“ Diese Geschichte von Lorenz Marti aus dem Büchlein „Mystik an der Leine des Alltäglichen“ hatte Weihbischof em. Helmut Bauer zum aktuellen Sebastianstag für die Forstleute mitgebracht. „Wälder schützen und bergen. Sie sind wie Kathedralen. Man tritt ein und schweigt.“ Damit sprach er allen, die mit dem Wald verbunden sind, aus dem Herzen.

    Jährlich treffen sich die Forstleute am 20. Januar, dem Gedenktag des heiligen Sebastian, auf dem Kreuzberg, um Gott dafür zu danken, dass sie von Unfällen und Unglücken verschont blieben. Heuer galt es, einen Ehrentag zu feiern: Vor 45 Jahren wurde der Sebastianstag in Unterweißenbrunn ins Leben gerufen. 38 Jahre lang organisierte Anton Räder diesen Gottesdienst, er war es, der die Statue des Schutzheiligen der Waldarbeiter für die Klosterkirche anschaffte, die am Sebastianstag vor dem Altar steht. Dabei noch Äxte, Säge und ein Schutzhelm – das Handwerkszeug der Waldarbeiter.

    Seit einigen Jahren hat Forstwirtschaftsmeister Gotthard Schwender aus dem fränkischen Gräfendorf im Landkreis Main-Spessart die Organisation des Sebastianstages in die Hand genommen. „So viele Gäste waren noch nie da“, freute sich der Guardian des Klosters Pater Martin Domogalla über die volle Kirche. In Seitengängen, Mittelgang und unter der Empore drängten sich die Menschen, es war kaum noch ein Stehplatz zu bekommen. Etwa 680 Teilnehmer sollen es gewesen sein.

    „Heiliger Sebastian, bitte, dass uns Gott verschone“, das Sebastianslied darf bei der Messe für den Schutzheiligen nicht fehlen. Gotthard Schwender erinnerte an die Tradition, dass am Sebastianstag Säge, Axt und Beil ruhen. „Ich bin wirklich stolz, dass so viele Waldarbeiter und Forstleute diesen Tag in Ehren halten.“ Besonders freute es ihn, dass zum Jubiläum der Weihbischof und viele Kommunalpolitiker aus Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Main-Spessart sowie Vertreter der Forstämter und Behörden zum Kreuzberg gekommen waren. Ein Dank ging an die Azubis der Bayerischen Staatsforsten Heigenbrücken, die als Messdiener den Altardienst in Schutzanzügen übernahmen. „Die Arbeit im Wald ist eine der gefährlichsten, die es gibt. Sie entspricht täglich der Leistung eines Spitzensportlers und man muss immer 100 Prozent geben. Die kleinste Unachtsamkeit kann fatale Folgen haben. Nichts gleicht dem anderen, jeden Baum gibt es nur einmal und oft ist nicht alles kalkulierbar“, sagte Schwender.

    Und trotzdem sei für viele die Arbeit im Wald nach wie vor ein Traumberuf. Der größte Teil der Arbeitszeit werde in der freien Natur verbracht, ein vielfältiges Arbeitsprogramm von der Jungpflege bis zur Holzernte lassen die Arbeit nicht langweilig werden. Ob Förster, Forstwirtschaftsmeister, Techniker, Forstwirt, Sportholzfäller oder Brennholzselbstwerber, so mancher habe am Abend schon mal gedacht: „Heute hatte ich wieder einmal Glück.“

    Die Poesie des Waldes

    Einen anderen Blick auf den Wald eröffnete Weihbischof em. Bauer mit der eingangs erwähnten Geschichte, in der es heißt, „Das Ich, das in den Wald hineinging, wird es nicht länger geben, denn du wirst neu sein, du wirst die Gegenwart des Waldes mit dir tragen ...“. Das Ich, trete angesichts der mächtigen und altehrwürdigen Bäume in den Hintergrund. In einer permanent aufgeregten Welt verkörpern Bäume eine Ruhe, die wohl tue. Und sie erzählen Geschichten. „Bäume halten Predigten ohne Worte. Still stehen sie da und verweisen auf das, was wirklich wichtig ist“, so Bauer. Die Bedeutung des Holzes werde auch am Leben und Sterben Jesu deutlich, denn Krippe und Kreuz sind aus Holz. „Welche tief gehende Symbolkraft bekommt da die Arbeit mitten im Wald“, so Bauer.

    Nach der Sebastianmesse gab es einen gemütlichen Teil. Im Antoniussaal und in den Klosterstuben wurde eine zünftige Mahlzeit gehalten, Erinnerungen ausgetauscht und gemeinsam gesungen. Die Bergmusikanten aus Waldfenster, die auch schon die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes übernommen hatten, unterhielten die Gäste auch beim gemütlichen Teil des Tages.

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