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RIENECK/GEMÜNDEN: Sehr selten: Fünf Generationen auf einem Bild

RIENECK/GEMÜNDEN

Sehr selten: Fünf Generationen auf einem Bild

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    Fünf Generationen auf einem Bild. Baby Lilly, geboren am 22. Januar 2017, mit ihrer Mama Viola Brand, Oma Sybille Brand, Uroma Ute Knüttel und Ururoma Dora Ratajczak.
    Fünf Generationen auf einem Bild. Baby Lilly, geboren am 22. Januar 2017, mit ihrer Mama Viola Brand, Oma Sybille Brand, Uroma Ute Knüttel und Ururoma Dora Ratajczak. Foto: Foto: Brand

    Fünf Generationen auf einem Bild – das ist selten. Die 94-jährige Dora Ratajczak aus Rieneck ist zur Ururoma geworden. Im Januar kam die kleine Lilly auf der Welt, ihre Ururenkelin. Leider ist Dora Ratajczak nicht mehr so fit. Sie wird im Seniorenzentrum in Gemünden gepflegt. „Doch dass wir ein neues Familienmitglied haben, hat sie schon mitbekommen“, sagt ihre Enkelin Sybille Brand, die mit der Geburt von Lilly selbst zur Oma geworden ist. Zum Geburtstag der Ur-uroma trafen sich alle Generationen an deren Bett.

    Mit 20 Jahren das erste Kind bekommen

    Damit dieser seltene Fall eintritt, dürfen sich die Generationen nicht viel Zeit lassen mit dem Kinderkriegen. Das haben Dora Ratajczak und ihre Nachkommen nicht getan. Die Ururoma wurde 1923 geboren und war gerade mal 20, da kam mitten im Krieg Tochter Ute auf die Welt. Ute blieb das einzige Kind, da Doras Mann, der Schullehrer Anton Ratajczak, im Krieg gestorben ist.

    Auch Uroma Ute, die heute mit Nachnamen Knüttel heißt, war 21, da hatte sie schon ein Kind. „Wir sind halt neidappt“, sagt sie lachend bei einem Pressegespräch im Haus ihrer Tochter Sybille Brand in Rieneck. Sybille kam 1964 auf die Welt und sei ein „Fünf-Monats-Kind“ gewesen, fügt Ute Knüttel schmunzelnd hinzu. In der Schwangerschaft habe sie ihren Mann geheiratet.

    Sybille Brand ließ sich dafür etwas mehr Zeit. Viola, die Mutter von Lilly, wurde 1994 geboren. Da war Sybille schon 30 Jahre alt. Ihr erstes Kind hatte die Hauswirtschaftslehrerin in Rieneck allerdings schon mit 26 bekommen. Viola wiederum ist mit 22 Jahren Mutter geworden. Töchterchen Lilly kam in diesem Januar auf die Welt.

    „Sie hat schon mit 15 gesagt, dass sie schnell Mutter werden will.“

    Mutter Sybille Brand über Tochter Viola Band

    Früh Mutter zu werden, war früher nichts Ungewöhnliches. Es war die Regel. Wer dagegen heutzutage mit 25 sein erstes Kind auf die Welt bringt, fällt aus dem Raster, belegen Zahlen des Statistischen Amtes. Die Frau will selbstständig und unabhängig sein, sagen die Statistiker. Frauen wollen eine eigene Ausbildung haben und im gelernten Beruf arbeiten – was die Geburt des ersten Kindes weit nach hinten schiebt.

    Viola Brand hat sich bewusst für ein frühes Kind entschieden. „Sie hat schon mit 15 gesagt, dass sie schnell Mutter werden will“, sagt ihre Mutter Sybille Brand stellvertretend für sie, denn Viola selbst konnte bei dem Pressegespräch nicht teilnehmen. Und es sei ja auch schön, wenn man mit 40 schon erwachsene Kinder habe. Das ganze Leben habe man noch vor sich.

    Vorteile des frühen Kindersegens

    Es gibt noch einen weiteren Vorteil des frühen Kinderkriegens, der auch im Hause Brand zu sehen ist. Im Wohnzimmer der Großeltern steht ein Kinderbett für die kleine Lilly. Die Großeltern sind fit und belastbar und können sich um ihre Enkelin kümmern. „Das schafft Freiheiten für die Mutter“, sagt Sybille Brand. Gerne betreuen sie Enkeltöchterchen Lilly, die zum Star der Familie geworden ist.

    Und was hat sich geändert an den Erziehungsmethoden im Vergleich zu früher? Uroma und Oma sind sich einig. Die Erziehung heutzutage ist nicht mehr so streng wie früher. Uroma Ute Knüttel erzählt, wie sie noch eins hinter die Ohren gekriegt hat, wenn sie nicht parierte. „Meine Mutter war sehr streng“, erinnert sie sich und äußert dafür Verständnis. Sie sei alleinerziehend gewesen, denn der Mann war im Krieg gestorben. Da brauchte es klare Ansagen. Sie selbst sei schon nicht mehr so streng gewesen. Das wurde ihr von der Oma bestätigt.

    Die Betreuungsangebote sind ja heute viel besser, stellten beide fest. Früher kamen die Kinder erst spät in den Kindergarten, Kinderkrippen gab es noch nicht. Wobei, da sind sich Uroma und Oma auch einig, unter zwei Jahren sollten die Kinder noch bei ihren Eltern sein. Wichtig ist für Oma Sybille Brand, darauf zu achten, dass die Kinder sich nicht in Gefahr begeben. Ansonsten sollten sie alles ausprobieren können.

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