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Steinfeld: Seit 50 Jahren führt sie ihr Friseurgeschäft

Steinfeld

Seit 50 Jahren führt sie ihr Friseurgeschäft

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    Friseurmeisterin Inge Herrmann aus Steinfeld bekam am Sonntag von Handwerkskammer-Präsident Walter Heußlein die Goldene Ehrennadel und zwei Urkunden.
    Friseurmeisterin Inge Herrmann aus Steinfeld bekam am Sonntag von Handwerkskammer-Präsident Walter Heußlein die Goldene Ehrennadel und zwei Urkunden. Foto: Susanne Waschinger

    Gleich zwei runde Jubiläen feiert in diesem Jahr Friseurmeisterin Inge Herrmann aus Steinfeld. Vor 50 Jahren machte sie ihren Meister im Friseurhandwerk, ebenso lange betreibt sie ihr Geschäft im Ort. Anlässlich dieses Doppel-Jubiläums überreichte ihr Handwerkskammer-Präsident Walter Heußlein die Goldene Ehrennadel und zwei Urkunden. Heußlein sagte, Herrmann habe stets alles für das Innungsleben gegeben. Ihr Einsatz in der Kreishandwerkerschaft sei unermüdlich gewesen.

    Bürgermeister Günter Koser betonte: "In jeden Ort gehören ein Metzger, eine Bäckerei und ein Friseur. Solange ich mich erinnern kann, hieß es: 'Geh zur Inge zum Friseur'. Ich bin stolz darauf, dass du schon so lange im Beruf bist, wie ich alt bin - und das hier in Steinfeld."

    Die Lehrzeit von Inge Herrmann, geborene Schmitt, begann 1961 im Salon Seiter mit Inhaber Ernst Jenuwein in Lohr. 1964 bestand sie die Gesellenprüfung. Im Herrensalon lernte sie ihren Mann Oskar kennen, der gleichzeitig ihr Geselle und Ausbilder war. 1964 nahm Herrmann als erste Frau im Herrenfach an den Unterfränkischen Friseurmeisterschaften in Lohr teil - und dies als Lehrling unter Gesellen. Von 1967 bis 1969 besuchte die inzwischen zweifache Mutter Abendkurse für die Meisterprüfung, die sie im Juni 1969 ablegte.

    Bereits einen Monat später eröffnete sie ihr erstes Geschäft in Steinfeld in einem Kellerraum im elterlichen Anwesen ihres Mannes Oskar. Mit einem Fünf-Liter-Heißwasserbehälter, zwei gebrauchten Trockenhauben, einem Fön, einem Wandspiegel, einem Stapel Handtücher, ein paar Wickelkästen, einem Schneideumhang, ein paar Warteplätzen, einem kleinen Waschbecken mit einem kleinen Stuhl davor und dem wichtigsten Utensil, einer guten Friseurschere, begann die Ära "Salon Herrmann".

    Im November 1969 erfolgte der Umzug ins eigene Haus mit größeren Räumlichkeiten, einer weiteren Friseurin als Verstärkung und getrenntem Damen- und Herrensalon. 1975 ging es dann weiter in die heutigen Räume. Sie beinhalteten vier Vorwärtswaschbecken, ein für damals sehr modernes Rückwärtswaschbecken und acht Bedienplätze mit erweitertem Personal.

    In den vergangenen 50 Jahren hat Inge Herrmann viele junge Menschen geprägt und ihnen dazu verholfen, gute Prüfungen abzulegen. Auch Tochter Ute hat mit einem hervorragenden Ergebnis nach nur zwei Lehrjahren die Prüfung bestanden. Sie sollte eigentlich Mamas Nachfolgerin werden, leider ging dies aus gesundheitlichen Gründen nicht. Inge Herrmann erwähnt von ihren Auszubildenden Elke Handel besonders, sie sei schon seit Jahrzehnten eine außerordentliche Stütze. Die Mutter der Jubilarin, Agnes Schmitt, war über 35 Jahre "Dauerlehrling" im Salon.

    Für ihre besonderen Verdienste wurde Inge Herrmann von der Handwerkskammer bereits mit der Bronzenen und der Silbernen Ehrennadel sowie mit dem "Silbernen Siegel" ausgezeichnet. Bei der Friseurinnung ist sie seit 40 Jahren im Vorstand tätig, unter anderem als Lehrlingswart.

    Inge Herrmann dankt ihren vielen Kunden und Mitarbeitern für die Treue in den vergangenen 50 Jahren. Für sie sei es immer oberstes Gebot gewesen, dass ihre Kunden zufrieden sind, sagt sie.

    In der Zeitung hat Inge Herrmann mal einen Artikel über einen Friseurkollegen gelesen, der seine Schere aus der Hand gelegt hat - mit 93 Jahren. Schmunzelnd sagt sie: "Dies setze ich mir zum Ziel."

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