Geht es um die Sicherheit auf Festen liest und hört immer nur von Einzelmaßnahmen: "Erstmals Bodycams auf der Laurenzi-Messe" oder "Zwei Personen schon im Vorfeld von der Messe ausgeschlossen" sind da nur die jüngsten Beispiele. Solche Aktionen sind natürlich ein Bestandteil, aber eben nur einer von zahlreichen weiteren Sicherheitsmaßnahmen, die es in diesem Jahr auf der Messe geben wird.
Wie komplex und schwierig die Gewährleistung von Sicherheit auf Laurenzi ist, wissen Tabea Fritz, Amelie Müller und Cinja Pankoke. Die drei ehemaligen Schülerinnen des Balthasar Neumann Gymnasiums hatten vergangenes Jahr für das Projekt-Seminar "Videojournalismus" ein Info-Video über genau dieses Thema gedreht. Sie finden es am Ende des Artikels. Die Bilder, die sie liefern, sind nicht nur beeindruckend, sondern auch lehrreich. Man sieht vor allem, wie viel Arbeit es ist, Sicherheit auf einem so großen Volksfest zu garantieren.
Tabea Fritz: "Als Marktheidenfelder sind wir stolz, dass wir so eine Messe haben."

Ziel des Films sei es gewesen, erklären die Schülerinnen, das Thema "Sicherheit" in die Öffentlichkeit zu bringen. Aufgrund des lokalen Bezugs entschieden sich die drei, die Laurenzimesse in den Fokus zu nehmen. "Als Marktheidenfelder sind wir stolz, dass wir so eine Messe haben", sagt Tabea Fritz.
Geplant war eigentlich ein informatives Video über alle Bereiche – von Kultur über Gastronomie und Fahrgeschäfte bis eben hin zur Sicherheit. Aber: Letzteres Thema kristallisierte sich im Laufe der Recherche immer mehr als Hauptpunkt heraus. "Image-Videos werden immer wieder über die Messe gemacht", sagt Tabea Fritz. Die Sicherheit sei jedoch auch ein wichtiger Punkt.
Für den Dreh mussten sich die zukünftigen Filmemacherinnen erst einmal das Wissen draufschaffen. Kamera, Mikrophon und Video-Schnittprogramme – die Schülerinnen mussten sich alles selbst beibringen. Nur Tabea Fritz hatte bereits ein wenig Vorwissen, weil sie zuvor schon Videos für die Internetplattform "Youtube" gedreht hatte. Auch Seminarleiterin Pamela Nembach half den Filmerinnen, wenn sie mal nicht weiter wussten.
Das technische Know-How in der Anwendung
Vor Beginn der Messe setzten sich die drei damaligen Schülerinnen mit Polizei und Rotem Kreuz in Verbindung. In Interviews wollten sie wissen, was diese für die Sicherheit auf Laurenzi tun werden. Im Video lernt man dann tatsächlich einiges. Die Polizei stellt zum Beispiel Verkehrsposten während des Umzugs bereit und steht auch sonst im ständigen Kontakt mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr.
Aber auch die Stadt tut ihren Teil dazu. Sie errichtete eine 30er-Zone und positionierte große Beton-Blumenkübel rund um das Gelände. Eine Anti-Terror-Maßnahme. Stadt, Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und auch die Sicherheitsfirma "Fect" arbeiten während Laurenzi eng zusammen. Durch die jahrelange Zusammenarbeit habe sich, sagt Tabea Fritz, eine gewisse Arbeitsroutine beobachten lassen. Das Video zeigt: Um im Ernstfall, bei einer Prügelei oder bei vielen Verletzten, schnell reagieren zu können, tauschen sogar alle Sicherheit-Teams untereinander die Telefonnummern aus.
Vor Ort auf der Messe
Als die Messe begann, mussten die Filmemacherinnen nur noch vor Ort genug Videomaterial sammeln. Sie befragten dann auch die Security. Deren Mitarbeiter erzählten, wie sie verbotene Gegenstände, wie Waffen, vom Gelände fern halten, Jugendschutz durchsetzen und stellten ein neues, von der Firma entwickeltes, Sicherheitskonzept vor. "MIA – Miteinander-Initiative gegen Angst" soll die Belästigung von Frauen verhindern.
Die Filmemacherinnen befragten auch die Besucher. Immerhin seien vergangenes Jahr ja die Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen verschärft worden. Die reagierten jedoch verständnisvoll. Gestört fühle man sich kaum bis gar nicht.