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Laudenbach: Sicherungsfällungen, Durchforstungen und Rodungen im Laudenbacher Wald

Laudenbach

Sicherungsfällungen, Durchforstungen und Rodungen im Laudenbacher Wald

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    Förster Patrick Schelbert (am Eichenstamm, daneben Bürgermeister Michael Hombach) erläutert Mitgliedern des städtischen Ausschusses und interessierten Bürgerinnen und Bürgern in der Waldabteilung Dürrling die gezielte Entnahme von Buchen zur Förderung der vorhandenen Werteichen.
    Förster Patrick Schelbert (am Eichenstamm, daneben Bürgermeister Michael Hombach) erläutert Mitgliedern des städtischen Ausschusses und interessierten Bürgerinnen und Bürgern in der Waldabteilung Dürrling die gezielte Entnahme von Buchen zur Förderung der vorhandenen Werteichen. Foto: Josef Riedmann

    Der Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss unternahm mit Förstern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt (AELF) eine Waldbegehung im Laudenbacher Wald. Einige Bürgerinnen und Bürger schlossen sich der Exkursion an, informierten sich und diskutierten mit den politischen Vertretern und den Förstern.

    Erster Informationspunkt war der Steilhang gegenüber dem Schützenhaus Alpenrose in der Waldabteilung Esel. Hier stellte Christoph Kirchner, Abteilungsleiter am AELF und vertraglich bestellter Betriebsleiter für den Stadtwald, die teilnehmenden Förster vor und gab eine Personalveränderung bekannt. Patrick Schelbert (Forstrevier Thüngen), bisher auch zuständig für den Wald der Stadtteile Laudenbach und Heßlar, wird diese Aufgabe an Christoph Hamann übergeben. Hamann, 58 Jahre, wohnhaft in Thüngen, stellte sich selbst vor. Zuletzt habe er den Arnsteiner Wald betreut. Die Betriebsleitung des Stadtwaldes Arnstein übernahm ab 1. April der städtische Mitarbeiter Philipp Theobald. Für den übrigen Karlstadter Stadtwald ist nach wie vor die Försterin Claudia Stiglbrunner zuständig.

    Etwa 30 bis 50 Prozent der Buchen und Kiefern waren abgestorben

    Patrick Schelbert ging auf die Problematik des Hangwaldes ein. Eigentümer des Hanges sind die Stadt und der Schützenverein. Aus Gründen der Verkehrssicherung habe er eine erste Durchforstung vornehmen lassen, so Schelbert. Etwa 30 bis 50 Prozent der Buchen und Kiefern waren abgestorben und mussten gefällt werden. Am Fuß des Hanges verläuft die Staatsstraße 2435 von Kleinlaudenbach nach Laudenbach mit Wohnbebauung. Bei der Besichtigung zeigten sich bereits weitere abgestorbene Buchen, die beseitigt werden müssen. Der auf der Straße aufgestellte Schutzzaun hat mit der Fällung nichts zu tun. Ein Stein soll auf die Straße gerollt sein.

    Beidseits des Weges werden im Herbst über fünf Hektar Wald für die Steinbrucherweiterung gerodet. Die Förster des AELF  Christoph Kirchner, Patrick Schelbert, und Christoph Hamann erläuterten dem Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss die geplanten Maßnahmen. Im Hintergrund der Schwenk-Steinbruch.
    Beidseits des Weges werden im Herbst über fünf Hektar Wald für die Steinbrucherweiterung gerodet. Die Förster des AELF  Christoph Kirchner, Patrick Schelbert, und Christoph Hamann erläuterten dem Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss die geplanten Maßnahmen. Im Hintergrund der Schwenk-Steinbruch. Foto: Josef Riedmann

    In der Waldabteilung Dürrling direkt an der Abbruchkante des Schwenk-Steinbruches, die zweite Anlaufstelle, verwies Schelbert darauf, dass hier nahezu alle Rotbuchen geschädigt oder abgestorben seien. Weitere Baumarten sind Eichen, Feldahorn, Hainbuche oder Weißdorn. Die Waldfläche gehört der Firma Schwenk und ist aus der Nutzung herausgenommen. Der Waldboden ist mit jungen Buchen und auch Eichen dicht bedeckt (Naturverjüngung), einzelne Jungbuchen sind schon wieder vertrocknet. Die Förster sind dankbar, die Waldentwicklung an diesem Extremstandort beobachten zu können. Interessant ist für die Fachleute, ob sich die Eiche gegen die Buche durchsetzen kann.

    Die Lichtbaumart Eiche unterliegt meist der schneller wachsenden Buche

    An einem dritten Standort, ebenfalls in der Waldabteilung Dürrling, präsentierte Schelbert einen Altbestand Buche und Eiche mit herrlichen Eichenstämmen. Hier sei der Wald durchforstet und 95 Prozent der Buchen entnommen worden, da sie die Kronen der Werteichen bedrängten. Die Lichtbaumart Eiche unterliege meist der schneller wachsenden Buche, Eingriffe zu Gunsten der Eichen seien daher nötig.

    Am Brünnleinsrain, dem letzten Besichtigungspunkt, zeigten die Förster am Schwenk-Steinbruch Waldflächen eines genehmigten Abbaugebietes zur Steinbrucherweiterung. Links und rechts des Weges sollen im Herbst 2023 über fünf Hektar Wald gerodet werden. Es werden Überlegungen seitens der Forstleute angestellt, aus dem älteren abzuholzenden Bestand Totholz und Höhlenbrüterbäume zu entnehmen und im verbleibenden Wald wieder einzubringen.

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