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TRIEFENSTEIN: Sie erfüllen Uraufgaben der Kirche

TRIEFENSTEIN

Sie erfüllen Uraufgaben der Kirche

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    Unaufgebbare Rolle: Bischof Jürgen Johannesdotter unterstrich in Triefenstein die Bedeutung der geistlichen Gemeinschaften innerhalb der evangelischen Kirche.
    Unaufgebbare Rolle: Bischof Jürgen Johannesdotter unterstrich in Triefenstein die Bedeutung der geistlichen Gemeinschaften innerhalb der evangelischen Kirche. Foto: Foto: Bruder Bodo, Christusträger

    Die rund 200 geistlichen Gemeinschaften und Kommunitäten innerhalb der Evangelischen Kirche von Deutschland (EKD) seien „Zukunftsmodelle mit Erneuerungskraft“ für alle Kirchen. Diese These vertrat Bischof Jürgen Johannesdotter, der Kommunitätenbeauftragte der EKD, beim „Treffen Geistlicher Gemeinschaften in der EKD“ im Kloster Triefenstein.

    Auf Einladung der Christusträger-Bruderschaft fand das neunte Treffen der seit 2003 bestehenden Vereinigung erstmals in Triefenstein statt. Rund 60 Mitglieder von etwa 35 geistlichen Gemeinschaften und Kommunitäten nahmen an dem dreitägigen Treffen über den Buß- und Bettag teil. Die einzelnen Lebensgemeinschaften aus dem gesamten Bundesgebiet haben unterschiedliche Zusammensetzungen, Profile und Aufgaben. Gemeinsam ist ihnen, dass Männer, Frauen oder Familien sich zu einem verbindlichen Lebensstil verpflichten, gemeinsam Aufgaben wahrnehmen und sich zu regelmäßigen Gebetszeiten und Gottesdiensten versammeln.

    Manche geistlichen Gemeinschaften innerhalb der evangelischen Kirche lebten bereits seit 60 Jahren nach den alten Mönchsregeln des Heiligen Benedikt, berichtet Bischof Johannesdotter. Ihr hohes Engagement und ihre Verbindlichkeit strahlten in die Kirche hinein, inzwischen hätten auch die Kirchenleitungen verstanden, welch wichtige und „unaufgebbare Rolle“ diese Gemeinschaften spielten. „Uraufgaben der Kirche“ nähmen sie wahr, so Johannesdotter.

    Sie machten „Vertiefung des Glaubens für Einzelne“ möglich, gäben bei stillen Tagen und Einkehrzeiten Hilfen zum Auftanken und zur Neuausrichtung und machten auch sonst eine Vielzahl von guten geistlichen Angeboten, die in die Kirchengemeinden hinein spürbar würden. Gleichzeitig nähmen sie diakonische Aufgaben wahr - vor der Haustür in Deutschland z.B. in Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen, aber auch auf vielfältige Weise in Entwicklungsländern. Das Profil der meisten Gemeinschaften sei „konservativ-bewahrend, aber nicht ausgrenzend“, die geistlichen Gemeinschaften seien so ein „Gegenmittel gegen Fundamentalismus und Fanatismus“, so der Kommunitätenbeauftragte.

    Besonderen Einfluss hätten sie auch für die praktisch gelebte Ökumene. Wenn man den Glauben verbindlich lebe, dann stelle man schnell fest, wie konfessionelle Grenzen verschwänden, so der Redner.

    Die gastgebenden Christusträger sind eine evangelische Gemeinschaft mit ökumenischer Offenheit, die nach den Regeln der alten Mönchsorden lebt. Die Mitglieder verzichten auf Ehe, Familie und Besitz und wollen ihr Leben für Gott und den Nächsten einsetzen. Mitglieder der Gemeinschaft arbeiten unter anderem in Leprakrankenhäusern in Pakistan, in einer Ausbildungswerkstatt in Afghanistan, Kinderheimen in Argentinien und einem Buschkrankenhaus in Kongo. In Triefenstein lebt etwa ein Dutzend Christusträger-Brüder.

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