Richtig tolle, handgemachte Livemusik lieferte Tim Jäger aus Marktheidenfeld gemeinsam mit Tiziano Büdel und Andy Imhof aus Frammersbach am Freitagabend bei einem Konzert im Festsaal des Lohrer Bezirkskrankenhauses (BKH) ab. Über zwei Stunden erklangen abwechslungsreiche Songs – teilweise eigene von Tim Jäger, teilweise Coverversionen – in einer besonderen Weise gespielt. Das restlos begeisterte Publikum wollte die Band nicht gehen lassen und erklatschte und erpfiff sich noch eine Zugabe – eine ganz tolle, eigene Version des Songs "Valerie".
Eigentlich war das Konzert als Picknick auf der Wiese neben dem Festsaal gedacht gewesen, aber aufgrund der unsicheren Wetterlage schon ein paar Tage vorher in den Festsaal verlegt worden. Wahrscheinlich deshalb waren nur rund 60 Zuhörer gekommen, die es aber sichtlich nicht bereuten. Dazu sagte Stefan Hoffmann vom Förderverein des BKH in seiner Begrüßung: "Die ganz Harten kommen nicht nur in den Garten, sondern auch in den Festsaal." Hoffmann erläuterte, dass die Konzerte des Fördervereins immer in Zusammenarbeit mit dem Direktorat stattfinden würden und der Förderverein sich natürlich bei freiem Eintritt über Spenden freuen würde.
"Wir freuen uns, wenn es nicht nur klappert, sondern leise auch Scheine fallen", so Hoffmann schmunzelnd. Dann gab er "Feuer frei für die Band". Und los ging es mit dem ersten Song "Further on up the Road" (Bruce Springsteen) in einer Version von Johnny Cash. Ja, der eigentlich mehr als Rockmusiker bekannte Tim Jäger ging und geht neue Wege in Richtung "Country". Toller Sound, gutes Tempo, trotz Country war auch der Rockmusiker zu hören – schon beim ersten Beitrag eroberte die Band die Herzen des Publikums.
Coversongs und eigene Stücke
Zwischen Coversongs von Bruce Springsteen, Tom Petty oder Steve Winwood erklangen auch eigene Stücke von Tim Jäger, die den anderen in nichts nachstanden. Besonders die Improvisationen – oft auch extra-lang – bei den Intros, Bridges oder Schluss-Riffs beeindruckten und gaben den Liedern stets einen besonderen Touch. Jägers Stimme variierte von "rauchig-blusig" zu stark und kraftvoll, gab somit jedem Lied eine eigene Marke.
Die Ausgewogenheit zwischen den Musikern an Gitarre, Schlagzeug und Bass war perfekt, der Sound auch von der Lautstärke her super gewählt. So mancher schwang dann zeitweise auch das Tanzbein.
Das Bistro am Sommerberg der Lohrer Selbsthilfe gGmbH sorgte für kleine Speisen und ausgewählte Getränke, was den Abend zusätzlich bereicherte. Stefan Hoffmann vom Förderverein hatte Tim Jäger zum ersten Mal im BKH willkommen geheißen. Jäger spontan dazu: "Ich war schon überall, aber noch nicht hier." Aber nun nach dieser Steilvorlage kann man nur hoffen, dass es nicht das letzte Mal war.