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LENGFURT (HW): So sicher wie Mohawk-Indianer

LENGFURT (HW)

So sicher wie Mohawk-Indianer

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    Balancierend zwischen Bäumen im Lengfurter Wald auf dem Weg in Richtung Arbeitssicherheit. Auszubildende aus der Metallbranche werden in einem Seminar der berufsgenossenschaftlichen Bildungsstätte Lengfurt zur Gefährdungswahrnehmung sensibilisiert.
    Balancierend zwischen Bäumen im Lengfurter Wald auf dem Weg in Richtung Arbeitssicherheit. Auszubildende aus der Metallbranche werden in einem Seminar der berufsgenossenschaftlichen Bildungsstätte Lengfurt zur Gefährdungswahrnehmung sensibilisiert. Foto: FOTO Holger Watzka

    Patrick und Sebastian sind jetzt zum dritten Mal in den Alligatorsumpf gefallen – damit hätten sie mindestens einen Arm oder Bein, vielleicht sogar ihr Leben verloren. Aber junge Männer sind hart im Nehmen. Und so balancieren sie unentwegt weiter auf ihrem Weg Richtung Arbeitssicherheit. Auszubildende aus der Metallbranche wurden in einem Seminar der berufsgenossenschaftlichen Bildungsstätte Lengfurt für Gefahren am Arbeitsplatz sensibilisiert.

    Auf sicherem Lengfurter Boden sind zentimeterbreite Transportbänder etwa in Kniehöhe gespannt, dennoch fallen die Jugendlichen reihenweise in den Sumpf; die Anführer und Initiatoren erwischt es zuerst, sie sind bereits dreimal tot, bevor die Zögerlichen überhaupt eine Chance haben, das Band zu betreten.

    „Sicherheit als gemeinschaftlichen Wert eines Teams akzeptieren. Sensibilisiert werden zur Gefährdungswahrnehmung. Abwägung von Sicherheit und Risiko zur Zielerreichung erlernen. Kooperation im Team?“, steht auf dem Lehrplan.

    Von diesen Lernzielen sind die Jugendlichen jedoch noch so weit entfernt wie vom zweiten Baumstamm des Mohawk-Walks hier im Lengfurter Wald. Beim Mohawk-Walk, eine Übung aus der Erlebnispädagogik, stellen sich die Teilnehmer vor, sie seien Indianer. Die Mohawks lebten in Sümpfen und balancierten auf zwischen Bäumen gespannten Seilen durch gefährliche Sumpfabschnitte. Nur wenn das gesamte Team ohne Bodenkontakt, die Insel um den zweiten Baumstamm erreichte, galt die Operation als erfolgreich abgeschlossen. Diesmal schafft es kein Team, die Strecke ohne Schaden zu überwinden.

    Bei der anschließenden Auswertung im Seminarraum meinten die jungen Männer: „Das war keine Kooperation, das war wie beim Stammtisch.“ „Kaum hatte einer eine Idee, hat er sie ausprobiert und das Team geschädigt, weil er hopps gegangen ist.“ Und: „Wir haben die Risiken nicht ernst genommen, eins ist klar, wenn die Risiken real gewesen wären, hätten wir so nicht überlebt.“

    Und wie ist es am Arbeitsplatz? Fazit: Es gibt eine Planungsphase in der Risiken bewertet, Regeln eingeführt und Aufgaben verteilt werden. Nützlich auch, dass jemand führt und jeder seine Aufgabe und seinen Platz kennt. „Wir sind sensibel geworden für Gefährdungen am Arbeitsplatz, aber auch in der Freizeit“, urteilten die Teilnehmer.

    Das zweitägige Seminar befasste sich auch mit realen Problemen wie Lärm im Betrieb, Arbeiten mit Leitern, Hautgefährdungen und Feuergefahren.

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