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Lohr: Sonderausstellung im Spessartmuseum: Ölgemälde und Aquarelle aus aller Welt

Lohr

Sonderausstellung im Spessartmuseum: Ölgemälde und Aquarelle aus aller Welt

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    Die Reihe "Kunst im Turm" im Lohrer Spessartmuseum zeigt Gemälde von Amir Mohammadi und Julia Burdack.
    Die Reihe "Kunst im Turm" im Lohrer Spessartmuseum zeigt Gemälde von Amir Mohammadi und Julia Burdack. Foto: Mia Brueckner

    Auch in diesem Jahr strahlt das Spessartmuseum in Lohr wieder in neuem Glanz mit einer Sonderausstellung. In Zusammenarbeit mit der Unterfränkischen Kulturstiftung und dem Museum für Franken präsentiert das Museum mit der Reihe "Kunst im Turm" im regelmäßigen Wechsel Kunstwerke der zeitgenössischen modernen Spessarter Kunst.

    Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Museums entnommen: Die 19. Ausstellung richtet sich ganz nach dem Motto "Woher/Wohin – eine Ausstellung vom Ankommen und Weggehen". Anlässlich des so zeitlosen Themas "Migration" will die Ausstellung mit beispielhaften Geschichten aus unterschiedlichen Epochen und Gemälden auf die prägenden Elemente von Migration in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Sie zeigt, dass Migration in der Geschichte der Menschheit etwas völlig Normales ist und nichts, was einem Angst machen müsse.

    Auch Unterfranken hatte in der Vergangenheit einen deutlichen Zuwachs an kulturellen und industriellen Einflüssen, die das heutige Leben geprägt haben, bekommen: Ein altes Phänomen, das dennoch aktueller nicht sein könnte, heißt es im Pressetext.

    Aus Afghanistan und der Ukraine

    Somit ging die wissenschaftliche Mitarbeiterin Christa Schleicher in diesem Jahr auf die Suche nach zwei Kunstschaffenden, die ihre Herkunft in ihren Kunstwerken widerspiegeln. Fündig wurde sie bei der gebürtigen Ukrainerin Julija Burdack aus Karbach und dem in Karlstadt lebenden Maler Amir Mohammadi aus Afghanistan.

    Julija Burdack lebt seit den 1990er-Jahren in Deutschland und erhielt 2022 das Stipendium "Junge Kunst und neue Wege" des Freistaats Bayern. Die gezeigten Gemälde der Künstlerin entstanden im Jahr 2022 als Reaktion auf den Krieg in ihrer alten Heimat.

    In einem ihrer Bilder verarbeitet sie an einem Sonntag vor Kriegsbeginn Traurigkeit, aber auch Hoffnung. Ihre Vorstellung vom Schlimmsten, was passieren könnte, spiegelt sich deutlich in dem abstrakten Kunstwerk wider. Die Erkenntnis darüber, dass sie es sich doch zu schön vorgestellt habe, erstaunte sie.

    Wenn man den Blick weiter durch den Turm des Museums schweifen lässt, sticht ein Gemälde Burdacks besonders in Auge. Es trägt den Namen "Father's jacket" und wurde mit Öl und Kohle auf einer Leinwand gemalt. Die Künstlerin betont, dass in diesem Bild jeder etwas anderes für sich entdecken könne und es allein durch eine Stimmung aus ihrem Kopf entstanden sei. In einem weiteren Kunstwerk namens "Hoch lebe die Sonne in der Ewigkeit" bezieht sie sich vom Titel her auf eine sowjetische Friedenshymne.

    Suche nach einem Lichtblick

    So wie es auf der einen Seite schon lange Krieg und Leid auf der Welt gibt, gibt es auf der anderen auch viele schöne und traditionelle Seiten, die uns die Welt zu bieten hat. "Es gibt auch was danach, einen Lichtblick", so Schleicher. Ihr war es wichtig, dass dieser Kontrast im Turm des Museums besonders zur Geltung kommt. Der Turm gebe den Kunstwerken nochmals eine andere Wirkung, da man sich durch die Enge des Raums besonders intensiv mit den Werken beschäftigen müsse.

    Den Kontrast zu Burdacks Werken fand die wissenschaftliche Mitarbeiterin in denen des Afghanen Amir Mohammadi. Der Künstler stammt gebürtig aus Afghanistan und war laut Pressemitteilung in der Deutschen Botschaft tätig, bis er Anfang 2022 vor dem Krieg fliehend nach Deutschland kam. Auch der prägte seine Gemälde, und so spiegelte er sich in seinen ersten Werken wider.

    Mohammadi erkannte schnell, dass er in seinen Aquarellen besonders die schönen Seiten Afghanistans festhalten wolle, die in Deutschland häufig unbekannt seien. Ein Aquarellbild namens "Buzkashi" zeigt ein traditionelles Reitspiel in Afghanistan, bei dem eine tote Ziege auf dem Pferd, verbunden mit mehreren Herausforderungen, ins Ziel gebracht werden muss.

    In seinem Gemälde "Standansicht Bamiyan" von 2021 sticht dem Betrachter vor allem das kräftige Blau und die präzise Arbeit mit Aquarell ins Auge, aber auch eine Buddha Figur und der Frühling lassen sich erkennen. Auch das Bild eines afghanischen Mädchens zeigt die tolle Wirkung seiner präzisen Arbeit. Durch kräftige Aquarelltöne kommt gerade der Kontrast zwischen Burdacks und Mohammadis Bildern gut zur Geltung.

    Die Ausstellung im Spessartmuseum ist bis 10. September zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr, Sonn- und Feiertag von 10 bis 17 Uhr.

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