Mehr als ein Dutzend hochwertiger Druck-Exponate sind seit Samstag im Industrie-Museum Papiermühle bei einer Sonderschau zu sehen, die bis zum 14. August dieses von der „Buch-Werkstatt Hersbruck“ unter dem Titel „Unter Druck“ veranstaltet wird.
Unter Druck setzen lassen müssen sich die Besucher nicht. In dem großflächigen Ausstellungsraum der Papierscheune sind unter anderem grafische Einzelblätter im Großformat zu sehen, die in der Summe ein kreatives Zusammentreffen einen gleichberechtigten Austausch von „Gestaltern und Autoren, Bild und Text“ darstellen sollen. So zumindest haben es Woldemar Fuhrmann und Timo Reger, die zusammen mit fünf weiteren Künstlern die "Exponate mit viel Liebe zum Detail“ ohne kommerziellen Hintergrund produziert haben.
Die Franken lernten sich in Hamburg kennen
Wie wurden die Hersbrucker Fachleute auf die Homburger Papiermühle aufmerksam? Es war purer Zufall, dass sich die Wege von Johannes Follmer, Chef des Industriemuseums Papiermühle, und der Hersbrucker Künstler kreuzten. Sowohl Follmer als auch die Spezialisten aus Mittelfranken trafen sich vor zwei Jahren bei einer Veranstaltung in Hamburg. Ob man die Hersbrucker Druck-Produkte einmal in Homburg ausstellen dürfe, wollten die Leute aus der Bücher-Werkstatt wissen. Die Einladung von Johannes Follmer folgte auf dem Fuße.
Woldemar Fuhrmann und Timo Reger machten bei der Ausstellungs-Eröffnung am vergangenen Wochenende deutlich, was sie und ihre Künstler-Kollegen, die allesamt einen beruflichen Hintergrund als gelernte Schriftsetzer, Drucker, Maler und Grafiker haben, an den klassischen Hochdruck-Techniken fasziniert: Es sei die konservative Grundgesinnung für das Althergebrachte! Gemeint sei eine Symbiose zwischen Kunst und Handwerk und dem „schönen und experimentell anregenden Buch“.