"Alle ham de Zuch gesehen, da kann die Sonn ruhig schlafe gehn": Bunt und schillernd ist der Wiesthaler Faschingzug am Sonntagnachmittag bei allerschönstem Sonnenschein durchs Dorf gezogen. Mehrere Hundert Menschen säumten die Straßen, um die verschiedenen Fußgruppen zu sehen. 15 Gruppen, darunter zwei Kapellen, boten einiges: von bunten Vögeln über Pippi Langstrumpfs prächtigen Zirkus, von Spielcasino über Zwerge bis zu farbenreichen Blumendamen. Und den ein oder anderen kritischen Blick gab es auch.
Mit Blick nach Berlin
Die Herzdamen reimten: "Die Karten in Berlin sind neu gemischt – was es uns bringt, das wissen wir nicht." Eine andere Fußgruppe nahm den nicht unumstrittenen Abriss der ehemaligen Pizzeria im Ort aufs Korn: "Aus Pizza.de wird Parkplatz" und "de Pizza-Ära is vorbei – eigerisse war se glei" stand auf ihrem Wagen mit einer Nachbildung des Abrisshauses.
Rollmöpse unterwegs
Wörtlich übertrug eine Fußgruppe den Begriff "Rollmops": sowohl als die Hunderasse auf Rollbrettern, als auch mit Rollmöpsen, die sie quasi präventiv zum Schutz vor dem Faschingskater verteilten. Dabei ließen sie auch keinen Zweifel daran, dass das Wort "Möpse" durchaus mehrdeutig ist.
Wortwörtlich aus dem Fenster heraus schaute eine weitere Fußgruppe, die ihre frühlingshaft geschmückten Fenster dabei hatten. Im Gaudiwurm mit dabei waren auch eine Unterwasserwelt und Cheerleader. Dem närrischen Ideenreichtum waren beim Wiesthaler Zug keine Grenzen gesetzt.