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LOHR: Spieglein, Spieglein, an der Wand . . .

LOHR

Spieglein, Spieglein, an der Wand . . .

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    Die Stadt Lohr überlegt ernsthaft, dem Landkreis Main-Spessart den Schneewittchen-Spiegel zu schenken. Ob oder ob nicht, und wenn ja, zu welchen Bedingungen - darüber diskutiert der Hauptverwaltungsausschuss in seiner Sitzung am kommenden Dienstag.

    Offiziell heißt der Spiegel "Mehling-Spiegel": Eine gewisse Sophia Alter hatte das wertvolle Teil - es wurde zwischen 1715 und 1720 in der kurmainzischen Spiegelmanufaktur in Lohr hergestellt - als Mitgift in die Ehe gebracht, als sie im Jahre 1876 Richard-Christoph Mehling heiratete.

    Deren Enkel Josef Mehling überließ den Spiegel 1980 als Dauer-Leihgabe dem Spessart-Museum. Eine Dauerleihgabe blieb er dort auch, nachdem Mehling das Familienstück 1986 an die Stadt verkaufte.

    Just in jenem Jahr, und just auch im Weinhaus Mehling heckten die drei Fabulologen, der Apotheker Dr. Karlheinz Bartels, der Schuhmachermeister Helmut Walch und der damalige Spessartmuseumsleiter Walter Loibl ihren genialen Plan aus: Sie führten den Beweis, dass Schneewittchen eine Lohrerin gewesen sein muss. Und die drei Fabulologen waren sich einig: Sie erklärten diesen Spiegel zum Schneewittchen-Spiegel.

    Zwölf Jahre später folgte eine andere Erklärung, diesmal eine von Experten: Der Spiegel sei "Notfall Nummer Eins", verdeutlichten sie. Der Landkreis, der das Museum trägt, ließ sich die die Restaurierung des 280 Jahre alten Spiegels 30 000 Mark kosten. Ebenso viel hatte die Stadt beim Handel mit Mehling auf den Tisch gelegt.

    Dafür könne der Landkreis die Dauerleihgabe der Stadt jetzt auch als Eigentum übernehmen, erläuterte Hauptamtsleiter Josef Harth auf Anfrage der Main-Post. "Unter dem Strich würde das gleiche erfüllt", fasste Harth zusammen.

    "Es wäre schon schön, wenn er dem Landkreis gehörte", meinte der Museumsleiter Heribert Bald auf Anfrage der Main-Post. Er würde es "als Anerkennung der Arbeit des Landkreises und von der Publicity her für eine schöne Geschichte halten". Dass der Spiegel auch als Landkreis-Eigentum "öffentlich ausgestellt bleiben muss - das ist ja keine Frage: Das ist unser Kardinalstück", betonte Bald.

    Er sei der älteste, wichtigste, interessante und wertvollste der 15 Wandspiegel, die im alten kurmainzischen Schloss ausgestellt seien. Vom Historischen her sei er der wichtigste, "weil alle Techniken der Manufaktur angewandt wurden". Wäre er nicht so wichtig und wertvoll, verdeutlichte er, "hätten wir nicht so viel Geld für die Restaurierung eingesetzt".

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