(ka) Trotz Lampen mit zusammen 2800 Watt wirkt der Sitzungssaal im Zellinger Rathaus eher dunkel. Mit neuen Lampen und LED-Strahlern soll sich das bei geringerem Stromverbrauch nach Willen des Bauausschusses ändern. Die Kosten konnte Bürgermeister Wieland Gsell noch nicht beziffern, sie lägen aber im Rahmen seiner Verfügungsgewalt.
Bei der Umstellung geht es nicht nur um die Energieeffizienz: Für manche Lampen gibt es gar keine Leuchtmittel mehr zu kaufen. Das gilt etwa für die Strahler über dem Tisch des Bürgermeisters. Diese beleuchten zudem vor allem die Wand hinter ihm. Früher war das sinnvoll, als dort mit Magneten oft Pläne aufgehängt wurden. Heutzutage wird dort oft eine Leinwand für den Beamer genutzt. Diese mit Licht anzustrahlen ist eher kontraproduktiv.
Den Beamer will der Bürgermeister im Sitzungssaal fest installieren, also mit einer Halterung an die Decke schrauben. Bisher befindet er sich auf einem Wägelchen. Ersatzlos entfallen wird die Leuchte in der Mitte des Saales mit 25 kugelförmigen Lampen.
LEDs und Energiesparlampen
Die Leuchten zwischen den Sprossen der Decke werden durch solche mit Energiesparlampen ersetzt, der Ausschuss entschied sich für ein Modell mit quaderförmigem Schirm. Damit deren rundum abgestrahltes Licht nicht „verschluckt“ wird, werden die derzeit dunkelbraunen Sprossen weiß gestrichen, ein Mitarbeiter des Bauhofs erklärte sich bereit, das in den Weihnachtsferien zu übernehmen. Unterstützt wird diese diffuse Grundbeleuchtung künftig durch nach unten gerichtete LED-Strahler.
Bei den eigentlichen Bauanträgen gab es für die Räte ein „Wiedersehen“. Für eine landwirtschaftliche Multifunktionshalle im Leinacher Weg 100 reichte Andreas Graus schon einmal eine Bauanfrage ein, für die damals geplante Bewegungshalle für Pferde fehlt ihm aber die nötige Privilegierung. Diese ist nötig, weil die Halle im Außenbereich in einem landwirtschaftlichem Gebiet geplant ist. Jetzt soll die Halle als Lager für Getreide und Dünger sowie als landwirtschaftliche Maschinenhalle genutzt werden. Der Bauausschuss stimmte dem Vorhaben sowohl für den Fall zu, dass es privilegiert ist – die Stellungnahme dazu vom Amt für Landwirtschaft liegt noch nicht vor –, und auch für den Fall, dass es sich um ein sonstiges Vorhaben handelt.
Auch den Plan von Klaus-Peter Amend für eine 8,5 mal 20 Meter große offene Fahrzeugunterstellhalle im Gewerbegebiet am Braunen See 8 kannten die Räte schon. Gegenüber dem Antrag vom November wurde die Neigung des Daches aus rotem Trapezblech von sieben auf elf Grad erhöht. Dadurch greift die Vorschrift aus dem Bebauungsplan zur Begrünung von Flachdächern nicht mehr. Der Ausschuss stimmte zu.
Ein Spielcasino mit fünf Spielstätten möchte Martin Kirchner am Braunen See 22 bauen. Dem stimmte der Ausschuss zu, obwohl jede Spielstätte auch nach der Tektur entgegen den Vorschriften die erlaubten 100 Quadratmeter Grundfläche überschreitet.
Weinberghöhe angleichen
Das Gelände mehrerer Weinberge unterhalb der Benediktushöhe will die Eigentümergemeinschaft Gehrig durch Auffüllung mit unbelasteten Baugrundaushub an die Nachbarweinberge angleichen und den Anwandweg im oberen Bereich fortführen. Aufgefüllt werde stellenweise bis zu einem Meter, die Weinberge sind laut Gemeinderat Manfred Lauter schon gerodet.
Bodenverbesserung ist das Ziel von Lorenz Weisenberger bei einem Weinbaugrundstück am Kleßberg in Retzbach. Dieses Gebiet ist im Regionalplan nicht als Vorrang- oder Vorbehaltsgebiet für Sand- und Kiesabbau vorgesehen. Weil auf einem Nachbargrundstück im Jahr 2009 trotzdem Sand abgebaut wurde und bei dessen Abtransport mit schwerem Gerät gemeindliche Wege beschädigt wurden, wird die Gemeinde zur Beweissicherung vorher den Zustand der Wege erfassen. Der Ausschuss stimmte in beiden Fällen dem Bauantrag und der geplanten Abgrabung zu.
Ein modernes Wohnhaus mit Pultdach und Garagen möchten Jana und Martin Kirchner in der Oberen Hauptstraße 32 in Retzbach bauen. Dem Bauantrag stimmte der Ausschuss ebenso zu wie der Anfrage für die Sanierung der Hinteren Gasse 1 in Zellingen mit Abbruch einer Scheune und eines Nebengebäubes sowie dem Anbau von Wohnräumen durch Stephan und Anja Heberlein.