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LOHR: Stadthalle Lohr: Technik teurer, Risse im Boden

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Stadthalle Lohr: Technik teurer, Risse im Boden

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    Die nachträglich gewünschten ansteigenden Sitzreihen sollen einer der Gründe sein, warum das Lüftungssystem teurer wurde als ursprünglich angesetzt.
    Die nachträglich gewünschten ansteigenden Sitzreihen sollen einer der Gründe sein, warum das Lüftungssystem teurer wurde als ursprünglich angesetzt. Foto: Archivfoto: Johannes Ungemach

    Die Lüftungs- Mess- und Regeltechnik für die Stadthalle war mit einer Auftragssumme von 698 000 Euro an die Firma Dillinger vergeben worden. Durch verschiedene Nachträge ergab sich schließlich die derzeit beauftragte Summe von rund 847 700 Euro. Allerdings fordert die Firma jetzt 932 000 Euro.

    In der Stadtratssitzung am Mittwoch begründete Heinz Walter vom Ingenieurbüro für technische Gebäudesysteme Henne und Walter (Reutlingen) die Mehrkosten mit Massenmehrung. Diese Massenmehrung hängt seinen Worten nach damit zusammen, dass das Lüftungssystem anders als zunächst geplant installiert worden sei.

    Dies war laut Michael Gaisser vom Architekturbüro Bez & Kock (Stuttgart) notwendig, weil die ursprünglich vorgesehene Lüftungsanlage mit Auslassöffnungen im Saal durch das nachträglich vom Stadtrat gewünschte aufsteigende Gestühl im hinteren Bereich nicht mehr möglich gewesen sei. Die Umplanung der Lüftung mit jetzt Deckenauslassöffnungen im kleinen Saal sei sehr aufwendig gewesen. „Es tut mir leid, dass wir das nicht sofort erkannt haben“, entschuldigte er sich.

    Das sei „leider wieder mal was, wo man nicht sehr erfreut ist“, hielt ihm Ulrike Röder (Grüne) entgegen. Das könne er nachvollziehen, so Gaisser. Allerdings sei man als Architekt auch nicht erfreut über Änderungswünsche wie aufsteigendes Gestühl im fortgeschrittenen Planungsstadium.

    Matthias Schneider (CSU) vermutete, dass „garantiert“ noch weitere Nachträge gemeldet würden; er ging davon aus, dass es nicht bei den aktuell genannten Kosten von 19,47 Millionen Euro netto für die Stadthalle bleiben werde. „Kommt noch was oben drauf?“, wollte nun auch Bürgermeister Mario Paul wissen. „Ich erwarte derzeit keine Nachträge“, antwortete Gaisser.

    Mit 19:2 Stimmen beschloss der Stadtrat, die noch ausstehenden Nachträge von 84 300 Euro zu beauftragen. Dagegen waren Röder und Franklin Zeitz (Bürgerverein).

    Laut Schneider hat der in der Halle eingebaute Terrazzoboden viele Risse. „Werden die mehr oder größer oder ist das normal?“, wollte er wissen. Nach Gaissers Einschätzung überschreiten die Risse teilweise die Norm – was der Hersteller jedoch bestreite. Haarrisse und kleinere Risse dürfe ein Terrazzoboden haben, die größeren sollten aus seiner Sicht jedoch nachgebessert werden. Dass der Boden danach völlig rissefrei sein werde, könne er aber nicht versprechen. Die Herstellerfirma Freese empfiehlt laut Gaisser ein Jahr zu warten, bis sich eine Patina ausgebildet habe, dann sei der größte Teil der Risse weg.

    Bärbel Imhof (Grüne) sprach von größeren Problemen bei der Zusammenschaltung der Heizanlage der Stadthalle mit dem Freibad. „Ich weiß nicht, was da noch kommt“, gab Gaisser zu. Seinen Worten nach spricht die Freibadsoftware nicht die gleiche Sprache wie jene der Stadthalle.

    „Es tut mir leid, dass wir das nicht sofort erkannt haben.“

    Michael Gaisser, Architekturbüro Bez & Kock

    Laut Walter besteht das Problem darin, dass die Firma, die die Freibadanlage hergestellt hat, nicht mehr existiert und an der Programmierung nichts geändert werden könne. Aktuell sei es so, dass die Technik funktioniere, allerdings müsse noch versucht werden, die Regelung und die Automatisierung in Gang zu bringen.

    Thomas Samfaß, Leiter des städtischen Bauamts „Technik“, sagte, dass die Wärme von der Stadthalle öfter mal nicht ins Freibad rübergekommen sei, weil eine Pumpe falsch angeschlossen worden sei. Dieser Mangel sei mittlerweile behoben.

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