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Karlstadt: Stadtrundgang: Auf den Spuren der EU in Karlstadt

Karlstadt

Stadtrundgang: Auf den Spuren der EU in Karlstadt

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    Ein Bekenntnis für Europa gaben die Gewerkschafter Stefan Rümmer (kariertes Hemd) und der DGB-Kreisvorsitzende Norbert Ball (gelbe Weste) bei ihrem "Etwas anderen Stadtrundgang". Sie zeigten auf, wie Karlstadt und sein Umland von der Europäischen Union profitieren.
    Ein Bekenntnis für Europa gaben die Gewerkschafter Stefan Rümmer (kariertes Hemd) und der DGB-Kreisvorsitzende Norbert Ball (gelbe Weste) bei ihrem "Etwas anderen Stadtrundgang". Sie zeigten auf, wie Karlstadt und sein Umland von der Europäischen Union profitieren. Foto: Günter Roth

    Was bringt die EU für die Stadt und die Region? Wäre es mit der "guten alten D-Mark" nicht doch besser gegangen? Im Rahmen einer besonderen Stadterkunden zeigte der Gewerkschaftler Stefan Rümmer gemeinsam mit DGB-Vertretern den rund 20 Interessenten vor Ort auf, wo Karlstadt von der Staatengemeinschaft profitiert.

    Beim Start auf dem Marktplatz sprach Rümmer die sozialen und politischen Errungenschaften an. Er betonte den EU-weiten Schutz der Menschenrechte sowie die Freizügigkeit bei der Wahl des Wohnorts, der Wohnung und des Arbeitsplatzes.  Außerdem sei die Preisstabilität durch den Euro wesentlich besser als oftmals behauptet.

    Die EU als gemeinsamer Markt für Unternehmen aus der Region

    Die städtische Bildungseinrichtung VHS zeigte als erster Haltpunkt des Rundgangs, wie Berufsabschlüsse europaweit anerkannt werden, dass Studierende ihren Studienort frei wählen und die EU jährlich 93.000 Menschen fördert, die im EU-Ausland studieren, Ausbildungen oder Praktika absolvieren. In der Karlstadter VHS finanziert die Gemeinschaft viele Kurse und Programme zur Integration. Dadurch steige die Auslastung und das Defizit werde gesenkt. An der Mittelschule wird das erfolgreiche Projekt der Praxisklassen mit über 30.000 Euro jährlich gefördert. EU-Mittel gibt es auch für die Berufsschulen und Betriebe mit Lehrberufen, aber auch für Gründerzentren.

    Gleich zwei Berührungspunkte mit der Europäischen Union zeigte der DGBler Rümmer am Main auf. Als Teil der europaverbindenden Wasserstraße ist er ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Über sieben Millionen Tonnen Güter werden zwischen Rotterdam und dem rumänischen Constanta jährlich verschifft. Allein das Zementwerk Schwenk verlädt mehr als 300 000 Tonnen über den Fluss. Insgesamt 30 Prozent der Arbeitsplätze in der Region hingen mittlerweile vom gemeinsamen Markt ab, informierte dazu Norbert Ball, der Kreisvorsitzende des DGB. Viele Karlstadter Unternehmen wie Schwenk, Düker, Imhof, Kohl oder Lummel agieren europaweit und sogar darüber hinaus.

    Förderung der Kulturlandschaft

    Als Gewerkschafter und Sozialdemokrat sprach Stefan Rümmer auch den fairen Handel an. Auch im freien Handels dürfe dieser nicht als Selbstzweck gesehen werden, sondern müsse gerecht sein und Wohlstand und Sicherheit für alle ermöglichen. Hier sei es die Aufgabe der EU, faire Regeln in Bezug auf Löhne, Arbeitszeiten, Mitbestimmung und Umweltstandards zu erstellen.

    Wenige Schritte weiter am Maintor herrschte trotz vorgerückter Stunde reges Leben. Nicht nur Karlstadter, sondern auch viele Tagestouristen würden sich an dieser Stadt, dem Main und dem schönen Umland erfreuen, so Rümmer. Allein im letzten Jahr habe es 130 Anlegungen von Touristikschiffen in Karlstadt gegeben. Diese brächten viel Geld in die Stadt und die benachbarten Gemeinden. Sehr erfolgreich sei auch der Radweg und der gut genutzte Wohnmobilstellplatz unterhalb der Karlsburg.

    Viele dieser Einrichtungen sind als Entwicklung des ländlichen Raums (Leader-Programm, ILE) maßgeblich mit EU-Mitteln gefördert. Für Agrarumweltmaßnahmen erhielt der Landkreis 3,1 Millionen Euro aus dem Kulturlandschaftsprogramm, für Wanderwege gab es 144 000 Euro und vom Leadermanagement 125 000 Euro.

    Politische und kulturelle Gemeinsamkeiten

    Weitere Ziele des "etwas anderen Stadtrundgangs" waren das ehemalige Turmkaufhaus, wo Rümmer auf die Wirtschaftsförderung, auf Arbeitsbedingungen und Sozialversicherungen hinwies und zum Schluss das Europäische Klempner- und Kupferschmiedemuseum. Dort standen die politischen und kulturellen Gemeinsamkeiten des europäischen Gedankens im Mittelpunkt. Dort waren sich aber alle Beteiligten einig, bei der anstehenden Wahl zum Europäischen Parlament, mit ihrer Stimme ein Bekenntnis abzulegen für eine starke Gemeinschaft, eine starke Demokratie und ein soziales, gerechtes Europa.

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