Gut im Plan liegen die Stadtwerke Lohr mit ihren Investitionen, berichtete Werkleiter Otto Mergler am Montag im Werkausschuss des Stadtrats. Wasser und Kanal im neuen Baugebiet in Sendelbach sind fertig, ebenso Kanal und Wasser-Hauptleitung in der Rechtenbacher Straße. Beim Parkhaus, das anstelle des Parkdecks entstehen soll, kann die Planung beginnen.
Den Planungsauftrag für das Parkhaus vergab der Stadtrat am 21. Juli in nichtöffentlicher Sitzung. Nachdem die "verfahrensnotwendige Wartefrist" abgelaufen sei, könne er das offiziell bekanntgeben. Den Auftrag habe die Firma FMP Design Engineering aus Schweinfurt erhalten, und er gehe davon aus, dass die Planung jetzt unmittelbar starte.
Diskussion über Gebühren
Die vom Stadtrat beschlossene Gebührenanhebung für Parkplätze sorgte für Diskussionen und Unmut. Vor allem die Erhöhung für Dauerparker um 50 Prozent sei "problematisch" gewesen, aber inzwischen seien diese Stellplätze alle wieder belegt.
Beim Hochbehälter in Sendelbach verzögert sich die Inbetriebnahme wegen der Lieferzeit einer Sicherheitstür. Für das neue Baugebiet in Sendelbach habe das aber keine Folgen. Bei der Elektrik des Neubaus gesparte Kosten wurden umgeschichtet in eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach. Mit dem erzeugten Strom werden die Förderpumpen im Pumphaus Würzburger Straße betrieben. Die Solarmodule dürften sich nach etwa viereinhalb Jahren amortisiert haben, sagte der Werkleiter.
Bei der Wasserversorgung können die Stadtwerke auf gute Quellschüttungen bauen, aber weil seit Jahren die Winterniederschläge fehlen, bleibe die Neubildung von Grundwasser aus, erklärte Mergler: "Wir haben derzeit nur Wasser an der Oberfläche". Bärbel Imhof (Grüne) fragte nach Vorkehrungen für den Fall, dass sich diese Situation verschärfe.
Hier verwies der Werkleiter auf den Sanierungsplan für die städtische Wasserversorgung. Man habe aber noch keine Ergebnisse. Zur Debatte stehe zudem ein landkreisweites Notfallmanagement für große Schadensfälle, bei dem ebenfalls noch nichts konkret sei.
Weniger Rohrbrüche
Mit 35 Fällen seien die Rohrbrüche im ersten Halbjahr 2021 in einem "erträglichen Ausmaß" geblieben. Zum Vergleich: 2020 gab es insgesamt 59 Rohrbrüche. Hinzu kamen bisher sieben in Neustadt und Erlach, wo die Stadtwerke Lohr bis zum Jahresende die komplette technische Betriebsführung der Wasserversorgung übernehmen werden. Dieses Thema verbuchte Mergler unter der verstärkten interkommunalen Zusammenarbeit, wozu er auch die Abwasserleitung von Rechtenbach nach Lohr zählte.
Die Vorbereitungen für den Lohrliner 4.0 kommen in die Endphase. Eine Stromladesäule für Busse am ZOB werde von der Energieversorgung Lohr-Karlstadt errichtet und betrieben, informierte Mergler. Die neuen Busse seien rechtzeitig da, neue Fahrpläne lägen aus. Alle Haltestellen seien mit QR-Code-Aufklebern für digitale Informationen ausgestattet.
Offen ist weiterhin das Thema Regeneinlässe in der Fischer- und Muschelgasse. Auf eine diesbezügliche Frage von Mathilde Lembach (Grüne) antwortete Mergler, die Sache sei noch in Klärung.