Bis vor ein paar Jahren gab es eine klar ersichtliche Trennung zwischen „Ökos“ und „Normalos“. Heute ist das anders. Man kann sie nicht mehr an Kleidung oder Ernährung unterscheiden. Viele Kunden kaufen inzwischen im Bioladen, setzen sich mit ethischen Grundsätzen auseinander oder gehen auf die Suche nach weggeworfenen Lebensmitteln.
Diese Dumpsterer sind nicht arm und obdachlos, sondern Studenten oder wohlhabende Bürger, die gegen die Konsum- und Wegwerfgesellschaft protestieren. Mal ehrlich, essen wir nicht alle lieber frisches, makelloses Obst und Gemüse? Auch ich greife lieber zu dem Netz mit strahlend gelben Zitronen als zu dem, in dem eine verdächtig bläulich schimmert. Keine Frage, wir leben verschwenderisch und wählerisch.
Die Motivation der Müllfischer kann ich nachvollziehen. Doch ist es richtig? Es ist einfach, anderen den Schwarzen Peter zuzuschieben. Bevor ich kritisiere, dass sie zu viel wegwerfen, fange ich bei mir an: weniger Müll produzieren, bewusst konsumieren, nur das kaufen, was ich auch essen kann.
Und ich bin bereit, einen fairen Preis für meine Lebensmittel zu zahlen, wenn ich weiß, was ich esse. Das heißt: aus der Region und aus biologischem Anbau, zum Beispiel vom Biobauern in der Nähe. Diese Garantie erhalte ich keinesfalls, wenn ich im Müllcontainer nach Essbarem suche.