Der Weg zu einer Entscheidung in der Frage der Sanierung des Gymnasiums und der Realschule war ähnlich schwierig wie der Gang der Kreisräte zum Sitzungssaal. Letzterer führte aufgrund des Umbaus des Landratsamts durch von Planen behängte Flure und über die Feuerschutzaußentreppe.
Schwierig ist auch die Situation in Gemünden. Die Lage der beiden Schulen dort ist beengt, eine Ausbreitung unmöglich und einen Alternativstandort für das Gymnasium gibt es nicht. Zahlreiche Zwänge auf dem Baugelände führen zu hohen Kosten.
Aufgrund der baulichen Substanz muss der Kreistag handeln und er hat sich für eine große Lösung entschieden. Damit geht er aber ein großes Risiko. Die Generalsanierung der beiden Schulen wird nach jetziger Planung 40 Millionen Euro kosten. Es wäre nicht das erste Mal, wenn die tatsächlichen Kosten die Schätzung übersteigen. Dies wird die Verschuldung in die Höhe treiben.
Angesichts sinkender Schülerzahlen wurde im Kreistag auch über die Schließung von Gymnasien diskutiert, ohne konkret einen Standort zu nennen. Gemeint war aber Gemünden, da dort die hohen Investitionen anstehen und ein zweites privates Gymnasium beheimatet ist. Doch die Kreisräte haben sich richtigerweise für die Gleichbehandlung aller Gymnasialstandorte entschieden. Alles andere würde das fragile Gebilde des aus vier Landkreisen zusammengesetzten Landkreises Main-Spessart zerstören.