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Start am Lügenbänkchen

Lohr

Start am Lügenbänkchen

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    Von Adolf Rüth, dem Frammersbacher Bürgermeister, habe er erfahren, dass es dort inzwischen zwei Kulturrundwege gebe, die sowohl von den Einheimischen als auch von den Feriengästen außerordentlich gut angenommen würden. Dass sein Wunsch nach einem Kulturrundweg im Ortsteil Lohrhaupten so schnell in Erfüllung ging, hat er den Mitarbeitern des Archäologischen Spessartprojekts (ASP) und einigen engagierten Bürgern zu verdanken.

    Am Samstag wurde der Rundweg mit insgesamt sechs Stationen eröffnet. Etwa 90 Gäste, darunter auch einige aus dem benachbarten Frammersbach, waren bei der ersten offiziellen Wanderung dabei.

    Ausgangspunkt des etwa acht Kilometer langen Wanderwegs ist das so genannte Lügenbänkchen unterhalb der Kirche im Ortszentrum Lohrhauptens. Die Kirche, die aus dem Jahr 1057 stammt, gibt die Themen des Kulturpfades vor. Dort sind unter anderem sehr gut erhaltene mittelalterliche Fresken zu sehen.

    Der mit dem Wikingerschiff und den EU-Sternen gekennzeichnete Weg, führt weiter ins Gemündener Tal, wo eine Schautafel unter anderem zeigt, wie die Kulturfrauen das ehemalige Ackerland aufgeforstet haben.

    Weitere Tafeln befassen sich mit der Wilderei, der Niederwaldbewirtschaftung und den Ackerterrassen im Wald. Eine kleine Rodung eröffnet dem Wanderer, die im Spessart sehr seltene Möglichkeit eines Panoramablicks in die Rhön. Das benachbarte Mittelgebirge präsentiert sich hier von der Milseburg bis zum Kreuzberg.

    Dr. Gerrit Himmelsbach wies während der Führung unter anderem auf die sehr enge Verbindung zwischen dem hessischen Lohrhaupten und der benachbarten bayerischen Gemeinde Frammersbach hin. So hat Frammersbach viele Jahrhunderte zum Kirchspiel Lohrhaupten gehört und die Gläubigen aus der Lohrtalgemeinde besuchten den Gottesdienst in der heute hessischen Nachbargemeinde.

    Rüth wies in diesem Zusammenhang auch auf den so genannten Kirchweg hin, der über den Haurain vom Rinderbachtal nach Lohrhaupten führt. "Wir haben damit eine direkte Vernetzung und Verbindung zwischen dem Kulturwanderweg 2 in Frammersbach und dem Rundweg in Lohrhaupten geschaffen", freute sich Himmelsbach, der als Projektleiter des ASP inzwischen den siebten Rundwanderweg eröffnete.

    Bürgermeister Sakschewski bedankte sich bei den Sponsoren und den Mitgliedern der örtlichen Arbeitsgruppe "Kulturwege", die sich vor einem Jahr in Flörsbachtal formiert hat. "Wir wollen den Bewohnern des Spessarts und den Touristen zeigen, dass das Image von Wald und Abgeschiedenheit, mit dem wir versehen wurden, falsch ist", betonte er. Vielmehr hätten die Nachforschungen ergeben, dass der Spessart als Kulturlandschaft bereits seit der Steinzeit besiedelt ist und ständig vom Menschen verändert wurde. Das heutige Gesicht der Landschaft sei erst vor wenigen Jahrhunderten entstanden.

    Das ASP gehört zur Initiative "Pathways to Cultural Landscapes", das europaweit arbeitet und Fördergelder des Programms European Culture 2000 der Europäischen Union erhält. Weitere Projekte sollen im Frühjahr in Partenstein, Neustadt, zwischen Wombach und Rodenbach, in Ruppertshütten, Haibach und Kleinwallstadt entstehen.

    Der Kulturverein Flörsbachtal versorgte die Teilnehmer am Backhaus mit selbstgebackenem Brot. Der Musikverein Lohrhaupten umrahmte die Veranstaltung musikalisch.

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