"Karlstadt hat so viele Potenziale, die wir besser nutzen können", sagt Stefan Rümmer. Der 40-Jährige tritt für die SPD an, um Nachfolger von Bürgermeister Paul Kruck zu werden. "Ich glaube, dass ich's gut machen kann", so Rümmer. Schon mit 22 Jahren zog er in den Stadtrat ein. Nach 18 Jahren im Gremium möchte er nun das Ruder übernehmen. "Ich bin schon sehr lange dabei. Ich weiß, was früher gut gelaufen ist und was in Zukunft besser laufen könnte."
Als echter Karlstadter ist Rümmer bestens vernetzt, auch in den Stadtteilen. "Es gibt kaum einen Verein, in dem ich nicht aktiv bin", sagt er. Vor allem im Verein Troja, der das Umsonst & Draußen organisiert, ist er engagiert. "Es ging los als Ministrant und Pfadfinder; das war schon sehr prägend." Dort habe er viel gelernt und schon Leitungsfunktionen als Oberministrant und Pfadfinderleiter übernommen. Dann war er Gründungsmitglied des ersten Karlstadter Jugendbeirats unter Bürgermeister Karl-Heinz Keller. All diese Tätigkeiten und Erfahrungen, so sieht es Rümmer, qualifizieren ihn dafür, Rathaus-Chef zu werden.
Die Themen und die Persönlichkeit
"Es gibt das Persönliche und es gibt die Themen ", sagt der Energieelektroniker, der seit elf Jahren bei Düker als Betriebsratsvorsitzender fungiert. Und Rümmer hat eine ganze Reihe von Themen und Ideen, mit denen er "Karlstadt voranbringen" will. "Die Altstadtsanierung ist fast abrupt ins Stocken geraten", sagt er. "Das letzte Altstadtviertel ab dem Bahnhofsgelände müssen wir machen."
"Parken ist ein Thema in Karlstadt", weiß Rümmer. "Wir könnten die Tiefgarage unter der Jahnanlage weiterziehen. Eine zweite Ein- und Ausfahrt in der Nähe von EP Medienland wäre denkbar." Und wenn es genügend Parkplätze gebe, könnte man die Mainlände anders gestalten. "Da könnten wir eine schöne Eingangssituation in die Stadt und ein Naherholungsgebiet schaffen."
Der 40-Jährige ist Realist: "Wir werden kein großer Industriestandort mehr." Deshalb müsse die Stadt den Unternehmensbestand pflegen und besser betreuen. Und Karlstadt für den Tourismus attraktiver gestalten. "Durch den Maintal-Radweg kommen viele Besucher in die Stadt." Denen könne die Stadt mehr Übernachtungsmöglichkeiten bieten. "Und in Absprache untereinander sollte es den Gastronomen möglich sein, Ruhetage und nachmittägliche Öffnungszeiten zu koordinieren." Wenn Gäste in der Stadt seien und um 14 Uhr nichts mehr zu essen fänden, "dann bleibt das hängen", ist er sicher.
Die historische Altstadt als Aushängeschild

Die historische Altstadt als Flaniermeile könne man "besser anpreisen", findet Rümmer. "Vor Rothenburg ob der Tauber müssen wir uns nicht verstecken." Aber um dieses Potenzial zu nutzen, sei es nötig, dass in der Stadtverwaltung eine Person nur für Tourismus zuständig sei und nicht zusätzlich noch für Kultur und Pressearbeit. Rümmer ist überzeugt davon, dass es die Attraktivität der Innenstadt erhöhen würde, den Verkehr dort einzudämmen. "Wir brauchen ein gutes Konzept, das Anwohnern die Zufahrt gewährt und Rettungswege bietet", sagt der Bürgermeisterkandidat.
Der Verkehr ist auch wegen der B26n ein Thema. Wieder ist Stefan Rümmer pragmatisch: "Machen wir uns nichts vor, die Straße wird gebaut." Deshalb sei es wichtig, sich konstruktiv einzubringen. Als Mitglied des Stadtrats-Arbeitskreises zur B26n habe er erfahren, "dass das Straßenbauamt nicht unser Gegner ist". Viele Karlstadter Vorschläge seien in die aktuelle Planung eingeflossen. "Der nächste Punkt ist die Karolingerbrücke mit Lärmschutz für Karlburg."
Der SPD-Kandidat hat noch weitere Ideen, schätzt jedoch auch seine Mitbewerber. "Das sind gute Kandidaten, die Wahl wird interessant." In die Stichwahl zu kommen ist sein erstes Ziel. "Dann sehen wir weiter." Als Bürgermeister wolle er verbindend wirken, Stadt und Stadtteile zusammenbringen und regelmäßig bei Veranstaltungen den Dialog mit den Bürgern suchen.
Er sagt: "Karlstadt ist so groß, dass wir alles haben, was wir brauchen. Und es ist so klein, dass jeder jeden kennt." Weil Stefan Rümmer seine Heimatstadt liebt, möchte er gern ihr Bürgermeister werden.
Zur PersonStefan Rümmer ist 40 Jahre alt und ledig. Der Karlstadter ist ausgebildeter Energie-Elektroniker. Seit elf Jahren ist er Betriebsratsavorsitzender der Firma Düker und selbstständig mit einer Firma für Veranstaltungstechnik.Er engagiert sich in einer Reihe von Vereinen, bei der Feuerwehr, im Ortsvorstand der IG Metall Würzburg und in der Kirchenverwaltung.