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MAIN-SPESSART: Steigende Kosten für die Jugendhilfe

MAIN-SPESSART

Steigende Kosten für die Jugendhilfe

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    In den Nachwuchs investieren: Mehr als 5,3 Milliarden Euro hat die Öffentliche Hand im Jahr 2014 für die Kinder- und Jugendhilfe in Bayern ausgegeben und damit das Betreuen, Erziehen, Bilden und Fördern der Kinder- und Jugendlichen mitfinanziert. Im Landkreis Main-Spessart wurden in der Summe rund 30 Millionen Euro ausgegeben, 4,6 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

    Das meiste Geld floss hier – wie auch in ganz Bayern – in die Kindertagesbetreuung (22,47 Millionen Euro), gefolgt von den Hilfen zur Erziehung (3,91 Millionen). Erst mit einigem Abstand folgten die Ausgaben für die Jugendarbeit, die Jugendsozialarbeit oder auch für Präventivmaßnahmen.

    Bayernweit kletterten die Kinder- und Jugendhilfekosten auf einen neuen Höchststand. Nach Zahlen des Landesamtes für Statistik fielen 5,3 Milliarden Euro für diese Sozialleistung an, die damit rund 300 Millionen Euro höher ausfiel als ein Jahr zuvor. Drei Jahre zuvor – 2011 – hatten die Ausgaben noch bei 4,1 Milliarden Euro gelegen. Größter Kostenfaktor war zuletzt mit rund 3,7 Milliarden Euro und damit 70 Prozent der Gelder die Kindertagesbetreuung. Die Ausgaben hierfür nahmen bayernweit um 170 Millionen oder plus fünf Prozent zu.

    Der Bedarf hierfür wird im Zuge des seit 2013 geltenden Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz für Einjährige und dem damit verbundenen (Personal-)Ausbau der Tagesstätten vermutlich weiterhin hoch bleiben.

    Den zweiten großen Kostenfaktor bildeten die Hilfen für Kinder in schwierigen Lebenslagen. Weil es immer mehr Bedarf nach professionellen Hilfen gibt, steigen die Ausgaben. Zuletzt kletterten sie um 82 Millionen Euro (plus 8,4 Prozent) nach oben und haben mittlerweile die Milliardengrenze übersprungen (Vorjahr: 966 Millionen). Jeder fünfte Euro floss in diesen Bereich.

    Im Kreis Main-Spessart wurden 22,47 Millionen Euro (Vorjahr: 18,98 Millionen Euro) in die Kinderbetreuung investiert, oder anders gesagt rund 75 Prozent der gesamten hiesigen Jugendhilfe-Ausgaben. Davon flossen 22,42 Millionen Euro in die Tagesstätten, sprich: in Kindergärten, Krippen und Horte, weitere 58 000 Euro in die Unterstützung der öffentlich geförderten Kindertagespflege. Im direkten Vergleich kletterten die Ausgaben für die Tageseinrichtungen gegenüber dem Vorjahr um 3,49 Millionen Euro, für die Tagesmütter schrumpften sie um 3000 Euro.

    Mehr als 70 000 junge Menschen waren zudem bayernweit Ende 2014 auf Hilfen zur Erziehung angewiesen. Viele Heranwachsende kämpfen mit prekären Lebenslagen, belastenden Ereignissen und familiären Konflikten und die Jugendämter holen inzwischen mehr Kinder als je zuvor aus ihren Familien heraus. Das sorgt für steigende Kosten, denen die immer knapper werdenden kommunalen Kassen gegenüberstehen. Doch der Bayerische Landesjugendhilfeausschuss hat sich 2013 in der bundesweiten Debatte zur weiteren Entwicklung dieser Hilfeleistungen positioniert und damals betont: „Jugendhilfe ist Zukunftsinvestition!“

    Im Kreis Main-Spessart wurden zuletzt für erzieherische Hilfen, für Eingliederungshilfen seelisch behinderter Kinder sowie für Inobhutnahmen insgesamt 3,9 Millionen Euro aufgewendet, rund 6,8 Prozent mehr Gelder als im Vorjahr mit damals rund 3,7 Millionen Euro.

    Die klassische Jugendarbeit schlug mit rund 2,4 Millionen Euro zu Buche (Vorjahr: 1,5 Millionen Euro). In die Jugendsozialarbeit wurden 405 000 Euro gesteckt (Vorjahr: 434 000 Euro), in den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz, also in präventive und pädagogische Maßnahmen, flossen 173 000 Euro (194 000 Euro). Rund 595 000 Euro (570 000 Euro) wurden für Sonstiges aufgewendet, also etwa für Adoptionsvermittlung und Amtspflegschaften sowie Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstellen.

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