(mds) „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ – diesen Leitspruch hatten sich vor 120 Jahren 36 Männer in Ansbach zu Herzen genommen, als sie die Freiwillige Feuerwehr aus der Taufe hoben.
Vier Tage lang feierten die Ansbacher diesen Gründungstag ihrer Wehr mit einem Kabarettabend mit Michl Müller (wir berichteten), Ehrungen und einem prachtvollen Festzug, für den die Ansbacher Feuerwehrleute extra die alte Handpumpe und Motorspritze auf Hochglanz gebracht hatten.
Am Sonntagmorgen zeichneten Kommandant Matthias Blenk und der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Andreas Herold, 40 Mitglieder für ihr 45-, 50-, 60- und 70-jähriges Engagement bei der Ansbacher Feuerwehr aus, die heute 158 Mitglieder zählt. Tradition bewahren und Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein, dem hätten sich die Ansbacher Feuerwehrmänner verschrieben, sagte Herold bei seiner Begrüßung der Fest- und Ehrengäste im Festzelt am Dorfgemeinschaftshaus. Er dankte allen, die Dienst in der Wehr leisten.
Privatinteressen zurückgestellt
Bürgermeister und Schirmherr Otto Dümig sagte, trotz widriger Umstände habe man die Wehr in all den Jahren erhalten, um Leben und Gesundheit, Hab und Gut der Menschen zu schützen. „Dabei stellten und stellen die Wehrmänner oft private Interessen zurück und verwenden ihre Freizeit für Fortbildungen und Schulungen.“ Er sicherte den Verantwortlichen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde seine Unterstützung zu und hatte ein Geldgeschenk mitgebracht.
120 Feuerwehren gebe es im Landkreis Main-Spessart, informierte Landrat Thomas Schiebel anschließend die Gäste. Die Ansbacher Wehr sei dabei mit ihren 120 Jahren „grad so im besten Alter“, um ihre Aufgaben erfüllen zu können, sagte Schiebel. Er sieht die Freiwilligen Feuerwehren als „Rückgrat und Stütze für das gesellschaftliche Leben einer Gemeinde“.
Kreisbrandinspektor Elmar Väth überbrachte den Ansbachern die Glückwünsche des Kreisfeuerwehrverbandes und lobte die Ansbacher Verantwortlichen, dass der am Samstag veranstaltete Jugendwandertag „ganz hervorragend“ geklappt habe (wir berichteten.)
Als Gott Sodom verschonte
Beim Festgottesdienst im Zelt hatte Diözesanjugendpfarrer Thomas Eschenbacher in seiner Predigt anhand der alttestamentlichen Geschichte von Sodom und Gomorrha herausgestellt, wie wichtig Engagement sei. Gott versichert Abraham, er verschone Sodom, wenn sich nur zehn anständige Menschen darin finden ließen. „So ist es auch heute. Wenn sich nur einige wenige engagieren, profitieren alle davon“, betonte der Geistliche mit Blick auf das Engagement der Wehrmänner.
Den prächtigen Festzug durch die Gemeinde begleiteten viele Wehren und Vereine aus der Umgebung, musikalisch umrahmt wurde er von den Waldzeller und den Rodener Musikanten. Die Ansbacher Feuerwehrmänner und -frauen schlossen damit am Sonntagnachmittag den offiziellen Teil ihrer 120-Jahrfeier ab und gingen zum gemütlichen Teil der Jubiläumsfestlichkeiten über.