Das Betreuerteam des Kreisjugendrings setzte sich aus sieben ehemaligen Abiturienten zusammen: Eva Göbel (Frammersbach), Ruth Grimm (Neuhütten), Tobias Kistner (Gemünden), Selma Mergner (Lohr), Jannis Reuter (Aura) und Christine Streichsbier (Wiesthal) haben im vergangenen Jahr Abitur gemacht. Matthias Ludwig aus Arnstein hat das Abi schon länger in der Tasche und war somit der älteste der Betreuer.
Mobil Homes am Strand
Die Reisenden hatten gleich bei der Ankunft Grund zur Freude: Ihre Quartiere auf dem Campingplatz „Camp Cazela“ befanden sich direkt am Strand, nur zehn Meter vom Meer entfernt. „Diese exklusive Aussicht zum Meer vom Balkon aus hat etwas“, meinte Betreuer Tobias Kistner.
Die neun „Mobile Homes“ (vergleichbar mit einem Wohnwagen) boten jeweils Platz für vier Personen, wobei sich zum Teil die Bewohner einer Behausung vorher nicht kannten. Das war zur Freude der Reisebetreuer kein Problem. Einzelne wurden von der Gruppe sofort aufgenommen. Schon bei den obligatorischen Kennenlernspielen zeichnete sich ab, dass sich der zusammengewürfelte Haufen gut verstehen würde.
Jeden Abend kam die Gruppe zusammen, um über die Eindrücke des Tages zu sprechen. „Das ist eine gute Möglichkeit, die Jugendlichen nach ihrer Meinung zu befragen und eventuell Verbesserungsvorschläge anzunehmen“, erklärt Jannis Reuter. Dabei ging eine Skala aus Pappe herum, auf der jeder den Tag mit 0 bis 100 Punkten bewerten konnte, das ergab dann das Stimmungsbarometer. Dass sie versuchten, zu erklären, was ihnen gefiel oder nicht gefiel, war für die Betreuer eine „positive Überraschung“.
Eine positive Überraschung erlebten die Teenager am nächsten Tag. Mit Tretbooten fuhren sie aufs Meer. „Weit draußen muss man nicht so auf die ganzen Steine aufpassen, das ist sehr angenehm“, sagte Katharina Wirth (15) aus Rieneck. Denn die Strände in Kroatien sind sehr steinig und im tieferen Gewässer mussten die Jugendlichen weder Felsen, noch Seeigel fürchten.
Artistische Einlagen
Nicht zum Fürchten, sondern zum Staunen brachte später beim Besuch im nahe liegenden Ort Medulin ein Eisverkäufer die Gruppe mit seinen artistischen Einlagen: Er baute Kunstwerke aus Eiskugeln oder warf eine Kugel sechs Meter weit in die Menge und ein Mann fing sie mit dem Mund auf.
Am nächsten Tag näherte sich das Stimmungsbarometer einem Durchschnitt von 100 Punkten. Am Vormittag war unter anderem ein Massage- und ein Football-Workshop angeboten worden. Am Nachmittag fuhren die Jugendlichen mit dem Boot aufs Meer, schwammen, erkundeten eine Höhle und wagten den Sprung von einer sechs Meter hohen Klippe. Für Sicherheit sorgten dabei zwei erfahrene Begleiter.
Dann ging es mit dem Boot zu einem Leuchtturm auf einem Felsvorsprung im Meer. Dort genossen die Teenager das Abendessen und verfolgten den Sonnenuntergang auf dem Boot. Einige Wasserratten sprangen später sogar ins pechschwarze Meer.
Die Stimmung unter den Jugendlichen war ausgelassen, ohne dass ein Tropfen Alkohol floss. „Das glaubt uns später keiner, wenn jemand die Bilder sieht, dass wir hier keinen Alkohol getrunken haben“, sagte Thomas Müller (15) aus Burgsinn. Ein Grund für die Zurückhaltung war auch, dass die Teenager den KJR-Betreuern keinen Ärger bereiten wollten. Denn sie sahen diese weniger als Betreuer denn als Freunde an.
Viele bezweifelten, dass dieser Tag zu überbieten sei. Doch auch bei den Aktionen der folgenden Tage war für jeden etwas geboten: Kajakfahren, Discobesuch, Klettern und Abseilen vom Felsen und ein kultureller Ausflug zum Amphitheater nach Pula.
Einen bleibenden Eindruck hinterließ bei den jungen Leuten die Erkenntnis, dass man keinen Alkohol braucht, um ausgelassen zu feiern und einen wunderschönen Urlaub miteinander zu verbringen: 100 Punkte.