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Arnstein: Streit um das Gewerbegebiet Steinbrünnlein in Heugrumbach: Statt Bürgerentscheid intensive Gespräche mit Betroffenen

Arnstein

Streit um das Gewerbegebiet Steinbrünnlein in Heugrumbach: Statt Bürgerentscheid intensive Gespräche mit Betroffenen

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    Das Gewerbegebiet "Steinbrünnlein" im Arnsteiner Ortsteil Heugrumbach
    Das Gewerbegebiet "Steinbrünnlein" im Arnsteiner Ortsteil Heugrumbach Foto: Günter Roth

    Der Bürgerentscheid um die Zukunft des Gewerbegebietes "Steinbrünnlein" im Arnsteiner Stadtteil Heugrumbach wird vorläufig ausgesetzt. Die Bürgerinitiative hat der Stadt mitgeteilt, dass der Entscheid vorläufig nicht weiterbearbeitet werden soll. Stattdessen sind intensive Gespräche mit den beteiligten Bürgerinnen und Bürgern, Gewerbetreibenden und der Kommune geplant. Von deren Ergebnissen wird dann das weitere Vorgehen abhängig sein. Auf diese Weise sollen keine weiteren Bearbeitungsfristen ausgelöst werden. Darüber informierte Bürgermeister Franz-Josef Sauer den Arnsteiner Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung.

    Ärztlicher Versorgungsgrad liegt bei über 100 Prozent

    Grundsätzlich sei die ärztliche Versorgung im Stadtgebiet Arnstein gut, befand Oliver Legler vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Anhand einer Übersicht erklärte er dem Stadtrat die ärztliche Versorgungssituation im Landkreis und im Stadtgebiet Arnstein.

    Berechnet nach der vertragsärztlichen Bedarfsplanung werden pro Hausarzt 1.616 Einwohnerinnen und Einwohner als Sollwert angesetzt. Mit sieben Hausarztpraxen kommt die Stadt auf einen Versorgungsgrad von 106,73 Prozent, der des Landkreises Main-Spessart liegt bei 111 Prozent. Auch bei den Facharztpraxen werden im Landkreis – außer bei den Frauenärzten – die Sollwerte eingehalten oder überschritten.

    Als schwieriger bezeichnet Legler die Alterssituation: Gut ein Drittel der hier praktizierenden Ärztinnen und Ärzte sind über 60, ein Viertel unter 45 Jahre alt. Die Besetzung mit Nachwuchskräften gestalte sich schwierig, weil junge Leute auch im medizinischen Bereich andere Vorstellungen vom Verhältnis von Arbeitszeit zu Freizeit hätten. Rund 50 Prozent der Nachwuchsmediziner scheuten die Selbstständigkeit und würden lieber im Angestelltenverhältnis arbeiten. Das gelte besonders für den stark gewachsenen Anteil der Ärztinnen, die aus familiären Gründen oft in Teilzeit arbeiten wollen.

    Wie kann eine Kommune hier dagegenhalten? Legler sprach die Möglichkeit der Vernetzung an. Etwa Gemeinschaftspraxen mit Nebenbetriebsstätten in Gesundheitszentren, wo selbstständige und angestellte Ärztinnen und Ärzte mit medizinischem Fachpersonal gemeinsam wirken. Hier könnten auch Apotheken, Praxen für Physiotherapie oder andere gesundheitsrelevante Stützpunkte eingebettet werden. Im Prinzip genau das, was die Stadt Arnstein mit dem Wohn- und Gesundheitspark auf dem ehemaligen Lömpel-Gelände plant.

    Wichtig aber ist laut Legler auch ein attraktives Lebensumfeld für künftige Medizinerinnen und Mediziner in Bezug auf Wohnqualität, Versorgung, Verkehrsanbindung und soziale Angebote. Auch gemeindeübergreifende Maßnahmen könnten hilfreich sein.

    Auf der Bayernstraße und Schlesierstraße dürfen aktuell keine schweren Fahrzeuge fahren

    Bei einer Nachbetrachtung der "Kleinen Bürgerversammlung" zur Arnsteiner Verkehrssituation kam das Gespräch auf die Freigabe der Tonnage im Bereich der Bayernstraße und Schlesierstraße. Um den Schwerverkehr hier herauszuhalten, hatte die Stadtverwaltung eine Höchstbegrenzung auf fünf Tonnen verfügt. Das sollte laut Stadtrat Martin Fischer nicht das letzte Wort sein. Schließlich seien diese Straßen auch für Gewerbetreibende aus der Stadt wichtig, die mit größeren Transportmitteln arbeiten müssten.

    Die Stadträte der Grünen – Franz Eder, Frank Julke und Edgar Weiß – beantragten die Einrichtung von mehreren Fahrradständern, beispielsweise beim Busbahnhof. Der Stadtrat bestätigte zudem die Neuwahl des Binsfelder Feuerwehrkommandanten Michael Schneider und Dominik Schumacher als seinen Stellvertreter.

    Für das Wohngebiet "Siedlung" wurde der Bebauungsplan geändert, um einem Grundstückseigner Baurecht zu ermöglichen. Die Kosten dafür werden durch den Bauwerber getragen. In Heugrumbach wird im Außenbereich eine Maschinenhalle zu einem privaten Schlachthaus umgebaut. Der Bauantrag wurde genehmigt.

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