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Arnstein: Stromaggregat stieß tödliches Kohlenmonoxid aus

Arnstein

Stromaggregat stieß tödliches Kohlenmonoxid aus

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    Ein mit Benzin betriebenes Stromaggregat, das nicht in Innenräumen betrieben werden darf, ist verantwortlich für den Tod von sechs Jugendlichen in Arnstein (Lkr. Main-Spessart). Das teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Donnerstagmorgen mit. Am Dienstag hatten die rechtsmedizinischen Untersuchungen ergeben, dass die sechs Teenager, die am Samstag in einer Gartenlaube bei Arnstein gefeiert und dort übernachtet hatten, an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben waren.

    Gutachter haben bestätigt, dass das Gerät in dem Gartenhaus in Betrieb war, erklärt Michael Zimmer, Pressesprecher der Polizei. Auch der Holzofen sei überprüft worden, doch schnell war klar, dass er nicht für das Unglück verantwortlich sein kann. Das Kohlenmonoxid wurde von einem in dem Gartenhaus betriebenen Stromaggregat ausgestoßen.

    Nun überprüfen Kripo Würzburg und Staatsanwaltschaft wer für das Aufstellen, die Installation und die Inbetriebnahme des Gerätes in dem Gartenhaus verantwortlich ist.

    Ein Stromaggregat besteht aus einem Verbrennungsmotor als Antrieb und einem Generator, der die elektrische Energie erzeugt. Warum sich ein solches Gerät in der Gartenlaube befand, ist weiter unklar.

    Früher schon Tragödien mit Stromaggregaten

    In der Vergangenheit gab es bereits Unglücke mit Stromaggregaten. So ist auf dem Wacken Festival 2012 ein junger Mann wegen dem unsachgemäßen Gebrauch eines Stromaggregates gestorben, berichtet die Schleswig Holsteinische Landeszeitung. Todesursache war ebenfalls eine Kohlenmonoxidvergiftung. Auf Festivals sind Stromaggregate kaum wegzudenken. Die meisten Camper haben sie dabei, um Musik zu hören, Getränke zu kühlen oder den Laptop zu benutzen. Allerdings werden die Generatoren dort im Freien verwendet. Warum die Jugendlichen den Generator im Innenraum nutzen, ist weiter unklar.

    Die fünf Männer und eine Frau im Alter von 18 und 19 Jahren waren am Sonntagmorgen in der abgelegenen Laube südlich der Kleinstadt im Landkreis Main-Spessart tot aufgefunden worden. Der Vater eines Geschwisterpaares auf der Party hatte am Sonntag die Leichen seiner Tochter, seines Sohnes und der vier weiteren Gäste gefunden. Er hatte sich Sorgen gemacht, weil er nach der Feier von seinen Kindern nichts gehört hatte.

    Kohlenmonoxid riecht man nicht

    Am Dienstag teilte die Polizei mit, dass die Jugendlichen an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben waren. Da Kohlenmonoxid keinen Geruch hat, bemerken Betroffene oft zu spät, dass sie das Gas eingeatmet haben. Insbesondere im Schlaf ist die Gefahr zu ersticken groß.

    Unglücke mit Stromaggregaten sind bei der Berufsfeuerwehr in Würzburg absolut selten, sagt Harald Rehmann, Leiter der Würzburger Berufsfeuerwehr. „Bei solchen Stromaggregaten handelt sich um einen Verbrennungsmotor, das heißt es treten Abgase aus und es ist laut“, erklärt Rehmann. Ein solches Gerät in einem Raum zu betreiben sei vergleichbar, wie wenn man einen Automotor in der Garage längere Zeit anlässt.

    • Stromaggregate mit Verbrennungsmotor nie drinnen nutzen
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