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ROTHENBUCH: Studium im Spessartwald

ROTHENBUCH

Studium im Spessartwald

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    14 Studierende der Forstwirtschaft aus verschiedenen Fachhochschulen absolvierten von August bis Ende September ein Praktikum bei den Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Rothenbuch. Das Bild zeigt Forstbetriebsleiter Florian Vogel und Arno Fertig bei der Einweisung der Praktikanten in eine Eichensaatfläche, die zur Pflege ansteht.
    14 Studierende der Forstwirtschaft aus verschiedenen Fachhochschulen absolvierten von August bis Ende September ein Praktikum bei den Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Rothenbuch. Das Bild zeigt Forstbetriebsleiter Florian Vogel und Arno Fertig bei der Einweisung der Praktikanten in eine Eichensaatfläche, die zur Pflege ansteht. Foto: Foto: Gabriel Posner

    Raus aus dem Hörsaal, rein in die Praxis – so oder so ähnlich könnte das Motto von insgesamt 14 Studierenden der Forstwirtschaft aus den Fachhochschulen Rottenburg, Göttingen, Erfurt und Eberswalde bei Berlin lauten, die von August bis Ende September ein Praktikum bei den Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Rothenbuch absolvierten. Aufgeteilt in drei Gruppen lernen die Studierenden, darunter auch erfreulich viele Frauen, für jeweils drei Wochen den Spessart und seine Eichen kennen, heißt es in einer Pressemitteilung.

    „Wir bieten dieses Praktikum zum ersten Mal an. Bei der Pflege junger Eichenkulturen können die Studierenden selbst handanlegen und so praxisnah erfahren, wie solche Maßnahmen ablaufen und welche besonderen Bedürfnisse die Baumart Eiche hat“, berichtet Forstbetriebsleiter Florian Vogel. Dass die mächtigen Eichen, für die der Spessart weit über den Freistaat hinaus bekannt ist, hier einen so hohen Anteil am Waldbild ausmachen, ist der Arbeit vieler Generationen von Förstern und Waldarbeitern zu verdanken. „Nur durch die stetige Pflege hat die Eiche eine Chance, gegen die eigentlich konkurrenzstarke Buche zu bestehen. Die Eiche ist sehr lichtbedürftig, die Buche dagegen wächst auch gut im Schatten und dunkelt die Eichen im Laufe der Zeit aus“, erklärt Forstmann Vogel.

    Wichtiges Habitat für Tiere

    Ohne Eingriff des Menschen würde der Spessart nicht nur sein „Markenzeichen“ verlieren, sondern auch ökologisch wertvolle Habitate einbüßen, so die Mitteilung. Die umfangstarken Bäume sind unter anderem Lebensraum für Hirschkäfer, Eremit sowie verschiedene Specht- und Fledermausarten. Dementsprechend waren die Studierenden nicht nur in den jungen Eichenkulturen im Einsatz, sondern erfuhren auch auf Exkursionen allerhand über den Naturschutz in den Bayerischen Staatsforsten.

    Beeindruckt zeigten sich die Forststudenten nicht nur von der urigen Steinknuckeiche, sondern auch von der Abteilung „Weißer Stein“ bei Weibersbrunn, deren Eichen bereits 1796 gesät wurden und damit zu den ältesten aus Saat entstandenen Beständen Bayerns zählen. Neben der Kulturpflege waren die Praktikanten auch in der Fichte unterwegs, um den Befall durch Borkenkäfer rechtzeitig feststellen zu können.

    Mit dem Ausrupfen des Indischen Springkrautes in sensiblen bachbegleitenden Wäldern leisten die Studierenden einen wichtigen Beitrag für den Arten- und Naturschutz. Das Indische Springkraut ist ein sogenannter Neophyt, also eine ursprünglich nicht heimische Pflanze, die sich invasiv ausbreitet und die heimische Flora verdrängt. Betreut wurden die angehenden Forstleute von Revierleiter Gabriel Posner (Revier Weibersbrunn) und dem Forstwirt Arno Fertig. „Das Praktikum ist für uns eine gute Gelegenheit, Einblick in die Arbeit der Bayerischen Staatsforsten zu geben. Dabei kann ich auch gut meine Tätigkeit als Revierleiter vorstellen – wir sind ja auch ein potenzieller Arbeitgeber für Nachwuchskräfte“, so Gabriel Posner.

    Jagen und Grillen

    Ihren Feierabend verbrachten die jungen Leute an ihrer Unterkunft im Wildfanghaus im Wald bei Lichtenau. Da es dort kein fließendes Wasser gibt, konnten die Praktikanten in der Turnhalle des TSV Rothenbuch duschen. Neben Grillabenden am Lagerfeuer hatten die Studierenden auch die Gelegenheit, jagdliche Erfahrung zu sammeln. „Dabei konnten sie auch schon Strecke machen“, freute sich Betriebsleiter Vogel.

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