UETTINGEN (JOSCH) Der Abwasserverband (AZV) Uettingen-Rossbrunn/Mädelhofen-Greussenheim ist der erste in ganz Unterfranken, der den Betrieb der Kläranlage durch die E.ON-Tochter "Südwasser" erledigen lässt. Seit dem ersten Oktober dieses Jahres überlässt der Zweckverband die Überwachung des technischen Betriebs und die Klärschlamm-Entsorgung dem Unternehmen.
"Südwasser" erhält dafür jährlich knapp 90 000 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Darin enthalten sind laut Uettingens Bürgermeister Karl Meckelein unter anderem die Stromkosten, der Laborbedarf sowie die komplette Entsorgung des Klärschlamms. Im Jahr 2005 kostete dies den Zweckverband rund 80 500 Euro.
Der Mehraufwand ist nach den Worten von AZV-Geschäftsführer Roland Triebig damit zu rechtfertigen, dass "Südwasser" nicht nur die Verhandlungen mit Behörden wie dem Wasserwirtschaftsamt führt, sondern auch die Überwachung und Verantwortung für die immer höheren Qualitäts-Standards übernimmt. Die E.ON-Tochter betreut 56 weitere Kläranlagen in Bayern. "Diese Faktoren", so Karl Meckelein, "sind bisher nicht in die Kostenaufstellungen eingeflossen. Angefallen sind die Arbeiten allerdings wohl; sie wurden von der AZV-Verwaltung erledigt.
Wie "Südwasser"-Geschäftsführer Johannes Schneider betonte, könne sich der AZV auf einen verlässlichen Partner stützen. Der garantiere sowohl einen langfristig absehbaren Kostenrahmen für die Abwasserbeseitigung und Sicherheit für die thermische Entsorgung des Klärschlamms.
Schneider trat Befürchtungen entgegen, dass die Versorgung der Bürger mit Trinkwasser sowie die Gebühren-Hoheit der Kommunen angetastet werden könnten. "Beides muss in öffentlicher Hand liegen. Wir verstehen uns als Dienstleistungsunternehmen, das Lösungen im Interesse der Kommune sucht." Nicht nur die Gebührengestaltung, auch die technischen Einrichtungen und die Kläranlage bleiben weiterhin in der Hand des AZV. Auch die beiden Klärwärter bleiben bei ihm angestellt.