Massenweise schossen in diesem Herbst die Pilze aus dem Boden und ließ die Herzen von Sammlern höher schlagen. Dennoch ist massenhaftes Ernten verboten. Ein besonders drastischer Fall aus Burgsinn wurde nun geahndet.
Wie die Polizei Ende Oktober berichtet, hatten Förster der Bayerischen Staatsforsten einen Pilzsammler beobachtet, der im Wald bei Burgsinn Mengen von Steinpilzen sammelte – und das täglich, mehrere Wochen lang. Laut Polizeibericht hatte der 72-Jährige sein Auto sogar extra umgebaut, um die Staufläche zu vergrößern. 35 Kilo frische Steinpilze hatte der Mann aus dem Großraum Hanau zusammengetragen und in seine Kisten und Körbe geladen, so die Gemündener Polizei.
Verstoß gegen das Naturschutzgesetz
Das ging deutlich über die "geringe Mengen für den eigenen Bedarf" hinaus, die jedem Pilzfreund gestattet ist. Der 72-Jährige erhielt deshalb eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach dem Naturschutzgesetz.
Diese ist inzwischen beim Landratsamt Main-Spessart eingegangen und entschieden: Wie Pressesprecher Holger Steiger auf Anfrage der Redaktion mitteilte, verhängte die Ordnungsbehörde ein Bußgeld "in größerer dreistelliger Höhe". Der Bescheid sei bereits zugestellt, jedoch "noch nicht bestandskräftig", da die Einspruchsfrist von zwei Wochen nach Zustellung noch nicht abgelaufen sei. Sollte der 72-Jährige Einspruch einladen, landet der Fall vor dem Amtsgericht Gemünden.
Seine Ernte musste der Mann übrigens wieder dem Wald übergeben. Die Überlegung, sie etwa über die Tafel zu verteilen, ließ die Polizei wieder fallen. "Der Verwaltungsaufwand wäre zu groß gewesen."