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RETZBACH: Susanne sagt Tschüs nach 1586 Tagen

RETZBACH

Susanne sagt Tschüs nach 1586 Tagen

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    Am Freitag, 14. August, übergibt die Retzbacher Weinprinzessin Susanne Gehrig nach über vier Jahren ihre Amtsgeschäfte an ihre Nachfolgerin Rebecca Heßdörfer.
    Am Freitag, 14. August, übergibt die Retzbacher Weinprinzessin Susanne Gehrig nach über vier Jahren ihre Amtsgeschäfte an ihre Nachfolgerin Rebecca Heßdörfer. Foto: FOTOstudio Schwab

    „Ich würde es jederzeit wieder machen“, sagt Susanne Gehrig, die mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Krone am 14. August an ihre Nachfolgerin Rebecca Heßdörfer übergibt. Das Amt habe ihr persönlich viel gegeben. „Es war in jeder Hinsicht eine Bereicherung“, betont sie. „Ich habe viel gelernt, bin mit vielen Leuten zusammengekommen und habe auch lernen müssen, mit den unterschiedlichsten Personen zurechtzukommen.“ Zusammen mit ihrer Ausbildung zur Polizistin waren diese beiden Aufgaben ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung.

    „Gegen eine Deutsche Weinkönigin darf man verlieren“, und blickt schmunzelnd zurück auf die knapp verpasste Wahl zur Fränkischen Weinkönigin: „Im Nachhinein war es richtig, sich zu bewerben.“ Im März 2008 war sie erst in der Stichwahl zur Fränkischen Weinkönigin gescheitert. Als sie in die Stichwahl kam, dachte sie sich, jetzt wird's ernst. Bis dahin hatte sie sich noch keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht, wenn sie gewinnen würde. Der Beruf einer Polizistin und das Amt einer Weinkönigin wäre wohl schwierig unter einen Hut zu bringen gewesen. Aber sie hätte eine Lösung gefunden.

    „Zuerst verkündete mir Marlies Dumbsky nach ihrer Wahl zur Deutschen Weinkönigin, dass ich sie nun vertreten sollte“

    Susanne Gehrig

    Nicht nur auf eine lange Amtszeit als Retzbacher Weinprinzessin blickt Susanne Gehrig zurück, sondern auch auf eine sechsmonatige Amtszeit – von Oktober 2008 bis März 2009 – als Fränkische Weinkönigin. Sie erzählt: „Zuerst verkündete mir Marlies Dumbsky am Tag nach ihrer Wahl zur Deutschen Weinkönigin, dass ich sie nun vertreten sollte. Einpaar Stunden später fragte mich der damalige Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes Andreas Oestemer, ob ich bereit wäre, gemeinsam mit der ehemaligen Ipsheimer Weinprinzessin Andrea Gebhard den Frankenwein bis zur nächsten Wahl einer Weinkönigin zu repräsentieren.“ Da konnte sie einfach nicht nein sagen.

    Von dem Neujahrsempfang bei Ministerpräsident Horst Seehofer in München schwärmt sie heute noch, auch wenn die Livesendung „Fastnacht in Franken“ durch nichts zu übertreffen war. Bei der After-ShowParty in Veitshöchheim trank sie mit Günther Beckstein, Joachim Herrmann und Barbara Stamm einen Schoppen. „Andrea Gebhard und ich feierten die halbe Nacht.“ Sie seien überall herzlich empfangen worden. Immer wieder wurde den beiden Weinprinzessinnen gedankt, dass sie so kurzfristig bereit waren, das Amt der Fränkischen Weinkönigin auszufüllen. Sie will diese Zeit nicht missen.

    Susanne Gehrig, deren Eltern Winzer im Nebenerwerb sind, kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, ohne Wein auszukommen. Allerdings hat sich ihr Geschmack von einem lieblichen Kerner zum Silvaner verändert. Und heute packt sie jeden Monat einmal den Kofferraum voll mit Retzbacher Wein, um sich und ihren Freundeskreis in München mit fränkischen Tropfen zu versorgen. Seit sie im September 2006 zum Polizeipräsidium München versetzt wurde – mit Schichtdienst im Stadtteil Giesing – wohnt sie mit einer Kollegin zusammen in einer Wohngemeinschaft und fühlt sich auch beruflich wohl.

    „Ich werde sicherlich einige der Privilegien vermissen“, gesteht sie. Sie wird sich weiter beim Winzerverein in Retzbach einbringen. Sie ist stolz darauf, dass die Tradition der Retzbacher Weinprinzessinnen mit Rebecca Heßdörfer fortgeführt wird, da es heute nicht mehr selbstverständlich ist, sich für so ein zeitraubendes Amt zu Verfügung zu stellen.

    In die Geschichte des Winzervereins Retzbach wird Susanne aus dreierlei Gründen eingehen: Als Weinprinzessin mit der längsten Amtszeit, als „Fränkische Weinkönigin“ und als Beinahe-Deutsche Weinkönigin.

    Am heutigen Freitag, 14. August, wird die neue Retzbacher Weinprinzessin gekrönt. Um 17 Uhr beginnen die Festlichkeiten am historischen Rathaus in Retzbach mit einem Standkonzert des Modernen Spielmanns- und Fanfarenzugs Retzbach. Um 17.30 Uhr wird die amtierende Weinprinzessin Susanne Gehrig am Elternhaus abgeholt und um 18 Uhr dann die neue 13. Weinprinzessin Rebecca Heßdörfer. Beide werden dann in einem Festzug zum Hotel „Vogelsang“ geleitet, wo um 19 Uhr die Krönungsfeier mit einer kulinarischen Weinprobe mit einem Drei-Gänge-Silvaner-Menü stattfindet.

    Restkarten gibt es bei Maria Hagenauer in der Oberdorfstraße 12, Tel. (093 64) 3818.

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