Anfang der 1980er Jahre war im Ortsbild von Urspringen auf Anhieb nichts mehr von der einstigen Bedeutung der jüdischen Minderheit im Dorf zu erkennen. Nur Fachleuten und Historikern fiel in der damaligen Dorfgasse ein stattliches Gebäude ins Auge, das als Scheune oder Lagerschuppen verwendet wurde. Lediglich der zweigeschossige und qualitätsvolle Steinbau mit vielen Fensteröffnungen, der die kleinteilige Nachbarbebauung weit überragte, wies darauf hin, dass es sich dabei um die 1803 erbaute Synagoge handelte. Bei sorgfältiger Betrachtung konnte man an einer Seitenwand auch den jüdischen Hochzeitsstein entdecken, der für die meisten zunächst sicherlich ein Rätsel blieb.
Urspringen