Mit der Fotoausstellung "Tatort Garten - Ödnis oder Oase" möchte die Bund Naturschutz-Kreisgruppe Main-Spessart (BN) den Blick des Betrachters schärfen für das, was in neuerer Zeit in seiner Umgebung zum Schaden für die Natur und der ihr innewohnenden Ästhetik geschehe: Gärten in Siedlungsräumen, seien sie zur Straße hin geöffnet oder hinter Mauern verborgen, fielen mehr und mehr einer Versteinerung anheim, heißt es in einer Pressemitteilung des BN.
Innerhalb des Umweltbildungsprojektes „Artenvielfalt (er)leben“ hat sich der BN in diesem Jahr einen Schwerpunkt gesetzt zum Thema Artenvielfalt im Garten. Deshalb wurde die Ausstellung Tatort Garten als Auftakt mehrerer Veranstaltungen in den Landkreis geholt.
Coronabedingt musste umgeplant werden und so ist die Ausstellung zunächst nur in Teilen in Karlstadt im ehemaligen Schuhhaus Gaul zu sehen. Monika und Erwin Scheiner und Alfred Dill haben sie kürzlich eröffnet. Anschließend soll die Ausstellung im Franck-Haus in Marktheidenfeld und in der Alten Turnhalle Lohr zu sehen sein.
Ein Schatz verschwindet
Immer mehr scheine in Vergessenheit zu geraten, dass Hausgrundstücke Teil des ökologischen Systems Landschaft sind. Flora und Fauna in der Umgebung rückten immer mehr in den Hintergrund, da der Mensch sein Leben in Innenräumen einrichtet und kaum mehr aus dem Haus geht.
Schmetterlinge, Wildbienen und viele andere Arten werden weniger. Mit ihnen verschwinde ein unermesslicher Schatz. Erst unmerklich, später jedoch deutlich spürbar erschwere der Verlust der Arten die Bedingungen für die Nahrungsmittelproduktion, zum Beispiel durch vermehrten Schädlingsbefall, durch ausbleibende Bestäubung von Kulturpflanzen und durch eine verminderte Bodenfruchtbarkeit, heißt es weiter in der Mitteilung.
Triste, leblose Vorplätze und "Gärten" verstärkten diesen Trend. Stattdessen könnte versucht werden, auf eigenen Grund und Boden Tieren und Pflanzen Platz zu geben, so dass sie überleben können.
Natur im kleinsten Winkel
Die Ausstellung zeige aber auch Bilder, auf denen der Betrachter sieht, wie die Natur sich im kleinsten Winkel entfaltet, wenn man sie nur lässt. Es entstehe ganz unverhofft ein Blickfang, der zum Verweilen einlädt. So könnten Siedlungsräume wieder Räume der Begegnung werden, in denen Menschen gerne zu Fuß unterwegs sind, sich aufhalten und ins Gespräch kommen.
Diese Erkenntnis soll den Besucher motivieren, wieder mehr Natürlichkeit im Garten zu wagen und zuzulassen. Begleitend zur Ausstellung bietet der BN gemeinsam mit der Vhs Marktheidenfeld eine Vortragsreihe Gartenvielfalt an. Die Veranstaltungen finden jeweils im 20 Uhr in Marktheidenfeld, Altes Rathaus, statt. Die Anmeldung erfolgt über die Vhs Marktheidenfeld. Die ersten beiden Vorträge werden im Bedarfsfall auch online angeboten.
Ausgehend von der Ausstellung Tatort Garten und dem zunehmenden Trend der Grauen Gärten will der BN mit dieser Vortragsreihe für mehr Vielfalt im Garten werben und Möglichkeiten zur Umsetzung zeigen. Dabei soll auch die Bedeutung von strukturreichen Gärten als Biotopflächen und Vernetzungsstrukturen und für den Klimaschutz gezeigt werden. Ergänzend zu dieser Vortragsreihe wird im Frühsommer eine Exkursionsreihe „Gärten“ angeboten. Die Termine stehen noch nicht fest, heißt es abschließend in der Mitteilung.
8. Februar: Natur im Garten- Oase statt Ödnis: Christiane Brand, Gebietsbetreuerin & Conni Schlosser, Bund Naturschutz; Falls notwendig online, Anmeldung über die Vhs Marktheidenfeld.
8. März: Mehr ist mehr – Artenvielfalt durch Stauden! , Til Hofmann, Die Staudengärtnerei; Falls notwendig online, Anmeldung über die Vhs Marktheidenfeld.
12. April: Die besten Gartengehölze und Begleitstauden für (Wild-)Bienen, Klaus Körber, LWG Veitshöchheim.
10. Mai : Der Weg zum Drei Zonen Garten, Markus Gastl, hortus insectorum.