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MARKTHEIDENFELD: Taxi-Mangel am Abend: Zur Not zu Fuß nach Hause

MARKTHEIDENFELD

Taxi-Mangel am Abend: Zur Not zu Fuß nach Hause

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    Ein Unterschied wie Tag und Nacht: In Marktheidenfeld sind Taxis tagsüber leicht zu bekommen (im Bild Uwe Wolfgang auf dem Taxistand am Busbahnhof). Schwieriger wird es unter der Woche abends.
    Ein Unterschied wie Tag und Nacht: In Marktheidenfeld sind Taxis tagsüber leicht zu bekommen (im Bild Uwe Wolfgang auf dem Taxistand am Busbahnhof). Schwieriger wird es unter der Woche abends. Foto: Foto: Sven Hassel

    Wer unter der Woche nach 21 Uhr in Marktheidenfeld ein Taxi braucht, wird nur schwer fündig. Das erklärt Marcus „Mäx“ Tauberschmitt, Betreiber des „Felsenkellers“ und neuer Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenvereins Marktheidenfeld (HGM).

    Er stützt seine Aussage auf eine Umfrage unter den Vereinsmitgliedern. Von neun Wirten erklärte die Hälfte, dass sie abends schon öfter kein Taxi mehr für einen Gast organisieren konnte. Mäx selbst schildert ein Beispiel: „Einmal waren zwei Männer aus dem Kloster Triefenstein bei mir und wollten um 22.35 Uhr mit dem Taxi nach Hause. Ich habe dann die Taxiunternehmen angerufen; von denen ist nur einer überhaupt rangegangen und der wollte um die Uhrzeit nicht mehr fahren. Dann mussten die beiden laufen.“

    Ähnliche Erlebnisse schilderten ihm andere HGM-Wirte, besonders die „Baumhof-Tenne“ und das Bistro „Madeleine“. „Das ist peinlich – für uns und die Gäste,“ meint „Mäx“. „Es ist ein Problem, dass man keinen erreicht.“ Am Wochenende gebe es weniger Schwierigkeiten.

    Aus Sicht der Taxiunternehmen ist es bei der derzeitigen Lage nicht möglich, unter der Woche nach 22 Uhr unangemeldete Kunden zu fahren. So seien die Lenkzeiten der Fahrer einzuhalten, die oft schon ab 6 Uhr Krankenfahrten übernehmen, erklärt Irmgard Hörning, Inhaberin von Taxi Hörning. Außerdem sei die Nachfrage nachts zu gering.

    Zwei der Unternehmen, die nur bis 22 Uhr erreichbar sind, berichten von Versuchen, auch später Fahrten zu übernehmen, allerdings mit „so wenig Resonanz“, sagt Hartmut Sichert, Inhaber von Taxi Sichert, dass diese Versuche eingestellt wurden. Auch sei es schwierig, Fahrer für Nachtfahrten zu finden, da die Gewinnspanne zu gering sei. Helfen könnte die Einführung eines speziellen Nachttarifs durch das Landratsamt, schlägt Sichert vor, um Fahrern die nächtliche Bereitschaft attraktiver zu machen.

    Einen anderen Vorschlag macht Uwe Wolfgang, Inhaber von Funktaxi 2000. Er könnte sich eine unter den vier ansässigen Taxiunternehmen wechselnde Rufbereitschaft vorstellen, die allerdings durch das Landratsamt bezuschusst werden müsste: „Man muss auch sehen, dass die Kosten gedeckt sind.“

    Der Pressesprecher des Landratsamts in Karlstadt, Holger Steiger, erläuterte bereits bei ähnlichen Fällen in Lohr gegenüber der Main-Post, dass die Behörde keine rechtliche Möglichkeit habe, Taxiunternehmen zu bestimmten Zeiten zu Fahrten zu zwingen. In Lohr wurde daraufhin ein Runder Tisch eingerichtet, um dem Taxi-Mangel unter der Woche beizukommen. Die Stadt Marktheidenfeld hingegen plane das nicht; sie sehe weder ein Problem noch einen Engpass, so Steiger nach einem Gespräch mit der Stadtverwaltung.

    Für die Gäste der Marktheidenfelder Lokale bleibt derzeit nur eine sichere Lösung: Sie müssen sich im Voraus ein Taxi bestellen, denn dann sind die Unternehmen nach eigenen Angaben bereit, auch bis nach Mitternacht noch zu fahren.

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