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Tendenz geht zum Billigurlaub

Gemünden

Tendenz geht zum Billigurlaub

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    "Heuer wird querbeet gebucht", beobachtet Bianca Kratzmüller vom Gemündener Reisebüro Panter-Leipelt. Nach wie vor sei allerdings Badeurlaub in Bulgarien, Spanien und der Türkei ein Renner. "Fernreisen gehen nicht so gut, weil die Leute Angst vor SARS und Terrorismus haben, aber manchen ist das auch egal", erklärt sie. Eindeutig geht die Tendenz jedoch zum Billigurlaub. "Last-Minute-Reisen sind sehr stark gefragt, im Vorjahr war das noch nicht so extrem."

    Das deckt sich teilweise mit den Erfahrungen von Ursula Joa vom gleichnamigen Reisebüro. "Viele Reisen gehen weniger gut, die Leute sparen gravierend." Ihr Familienunternehmen bietet europaweit Bustouren an. Vier Reisen musste sie wegen zu geringer Teilnehmerzahl schon absagen. Mit verantwortlich dafür macht sie nicht zuletzt die in letzter Zeit vermehrten Schreckensmeldungen über Busunglücke.

    "Am besten gehen noch die Städtereisen, zum Beispiel nach Paris und Südtirol", meint Ursula Joa. "Viele machen dieses Jahr auch innerhalb Deutschlands Urlaub." Badereisen dagegen würden kaum angenommen, nur die Kurreisen nach Ungarn seien ein Dauerbrenner.

    Trotz Urlaubszeit muss jedoch auch das normale Leben weiterlaufen, das Rathaus beispielsweise kann nicht einfach seine Pforten schließen und eine Sommerpause einlegen. Doch was geschieht, wenn alle Mitarbeiter auf einmal in die Ferien fahren wollen?

    "Jeder Sachbearbeiter hat einen Vertreter und einer von beiden muss immer da sein", erklärt der geschäftsführende Beamte Robert Lampert. Es steht also nicht zu befürchten, dass das Rathaus in der Urlaubszeit verwaist ist. Wer wann wie lange Urlaub nehmen darf, müssen die Kollegen unter sich ausmachen, aber bislang habe es diesbezüglich noch nie Probleme gegeben.

    "Einen Schlichter haben wir noch nie gebraucht", meint Lampert und fügt hinzu: "Die Leute sind auch so vernünftig, dass sie auf Kollegen mit schulpflichtigen Kindern Rücksicht nehmen."

    Ist der informelle Teil der Ferienplanung abgeschlossen, erwartet den Urlaubsreifen allerdings der Amtsschimmel. Ein Antrag muss vom Stellvertreter und vom Amtsleiter unterschrieben und anschließend bei der Personalverwaltung eingereicht werden. Diese überprüft dann, ob das Ansinnen gerechtfertigt ist. Wenn der Urlaub genehmigt wird, trägt sie ihn in die interne EDV ein. "Ich kann also immer sehen wer wie lange unterwegs ist", erklärt Lampert.

    Er selbst verbringt dieses Jahr seinen Urlaub zu Hause und plant eine Fahrradtour in den Odenwald. Sein Chef, Bürgermeister Thomas Schiebel, dagegen amüsierte sich in den Pfingstferien bereits mit seiner Familie in Kroatien beim Badeurlaub.

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