Kaum springt der stätische Jugendpfleger Thorsten Schubert ins Schwimmerbecken, stürzen sich schon sechs Kinder auf ihn. Sie versuchen ihn zu tunken und spritzen ihm Wasser ins Gesicht. Das Menschenknäuel lacht und tobt, Schubert flieht an den Beckenrand.
Die Idee, die ersten zwei Wochen der Sommerferienbetreuung im Karlstadter Freibad auszurichten, ist neu. „Das ist auch eine schöne Abwechslung zu den anderen acht Wochen, in denen die Ferienbetreuung im Jugendzentrum angeboten wird“, findet Schubert. Bei so schönem Wetter wie am Dienstag machte das Schwimmen besonders Spaß. Da das Wasser immer 28 Grad warm ist, planschten die Kinder viel an diesen Tagen.
Wetter katastrophal
„Letzte Woche war das Wetter leider mit zwei bis drei Tagen Dauerregen katastrophal“, bedauert der Stadtjugendpfleger. Da es auch kalt war, zogen die acht Betreuer und 40 Teilnehmer teilweise doch lieber ins Jugendzentrum um. Dort und im Freibad boten die Veranstalter ein vielfältiges Programm.
Vormittags suchten sich die Kinder Gruppen nach ihren Vorlieben aus. Während die einen Videoclipdancing und Hip-Hop tanzten, tobten sich anderen in einer Actiongruppe aus oder bastelten mit Gips, Filz und Salzteig. Ein paar Kinder halfen der Köchin bei der Zubereitung des Mittagessens.
Am Nachmittag gab es dann ein gemeinsames Programm. Dienstag nutzen die Kinder beispielsweise die vielen Möglichkeiten, die sie im Schwimmbad haben: Manche spielten Boccia, Volleyball oder Fußball, andere bauten Sandburgen auf dem Spielplatz. Zur Abkühlung sprangen sie ins Wasser. Besonders viel Spaß hatten sie beim Arschbombenwettbewerb, bei dem die Fontänen hoch spritzten. Am Mittwoch wanderte die Gruppe auf die Karlsburg und am heutigen Donnerstag schaut sie im Kino einen Film. Bei so viel Programm wird niemandem langweilig.
Leckeres Essen
Dem neunjährigen Jeremy aus Karlstadt zum Beispiel gefällt das Sommercamp im Freibad richtig gut. Er hat schon oft beim Ferienspaß mitgemacht und mag die vielen Spiele. Im Schwimmbad kickt er mit den anderen Jungs oder spielt Boule. „Besonders die Betreuer sind immer so nett“, betont er. Außerdem mag er das Essen: „Das ist lecker, es gab schon Fischburger, Käsespätzle oder Chili con Carne.“
Für 7,50 Euro pro Tag beziehungsweise fünf Euro ohne Mittagessen ist das Sommercamp erschwinglich und dennoch kostendeckend für die Stadt. Die Zeit im Freibad ist jetzt schon fast um, doch für die fünfte und sechste Ferienwoche im Jugendzentrum Piranha sind noch Plätze frei.
Wie auch im Schwimmbad geht das bunte Programm von neun bis 17 Uhr. Dort wird ein ähnlicher Ablauf sein: Die Stadtjugendpflege bietet viele Aktionen und leckeres Essen. Statt zu schwimmen können die Kinder dort Tischtennis und Basketball spielen.
Manche Kinder waren so begeistert von der Ferienbetreuung im Freibad, dass sie bei beiden Wochen mitgemacht haben oder sich sogar schon zusätzlich für die letzten zwei, also vom 30. August bis zum 3. September und vom 6. bis zum 10. September angemeldet haben.
Außerdem können die Teilnehmer des Sommercamps nach Absprache mit den Eltern auch beim „Ferienspaß mit Ferienpass“ mitmachen. Dort organisieren Vereine und Verbände Einzelaktionen.