(gw) 20 Schüler der 7 Gt und M7 der Gustav-Woehrnitz-Volksschule Lohr besuchten mit ihren Lehrern Silke Gold und Wolfgang Geist die Partnerschule SP2 in Milicz.
Erwartungsvoll traten die Schüler die weite Reise nach Milicz, das 720 Kilometer von Lohr nordöstlich von Wroclaw (Breslau) liegt, an. Vor allem war man neugierig, wie man bei den polnischen Familien untergebracht wäre oder ob man mit Heimweh zu kämpfen hätte. Die Partner kannte man ja schon von dem Besuch der Polen im Oktober 2009.
Nach zehnstündiger Fahrt erreichte man – aufgrund der Fertigstellung der Autobahn von Görlitz nach Breslau – früher als erwartet und froh gelaunt ohne Zwischenfälle Milicz. Dort wurde man an der Schule schon sehnlichst erwartet. Nach einer ersten, kurzen Begrüßung durch die Schulleiterin Jolanta Wybierala wurden die Schüler von den polnischen Familien mit nach Hause genommen. Lehrer und Busfahrer waren im Internat der Miliczer Forstschule untergebracht.
Am zweiten Tag erfolgte die offizielle Begrüßung in der Aula der Schule, wobei man eine Ausstellung der vergangenen Schüleraustausche besichtigen konnte. Anschließend wurde die Schule erkundet. Dabei stellte man viele Gemeinsamkeiten mit der Lohrer Schule fest, aber auch, dass die Lohrer doch noch moderner und ihr Zustand noch besser sei.
Um die Mittagszeit wurde man vom neuen Bürgermeister von Milicz, Pawel Wybierala, empfangen, der den Schülern seine zukünftigen Pläne für die Stadt erklärte und ihnen ein paar Andenken überreichen ließ. Gold und Geist überbrachten die Grüße der Schule und der Stadt Lohr und überreichten einige Geschenke.
Nach einem kurzen Stadtrundgang und einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa der Schule traf man sich am späten Nachmittag zu einem Tischtennisvergleichskampf zwischen beiden Schulen. Dabei verloren die Jungen Marco Amann, Nico Goldbach und Johannes Feser mit 5:15, die Mädchen Marie Nätscher, Helena Siegler und Tina Straub gewannen dafür 17:4, sodass man in der Gesamtwertung mit 22:19 die Nase vorne hatte. Als beste Einzelspieler wurden mit einem Geschenk Marie Nätscher und Alexander Matkowski geehrt.
Am Mittwoch stand ein Tagesausflug nach Ledzina auf dem Programm, wo man in Teamarbeit auf einem Bauernhof töpfern, mit Steinen durch Reiben Mehl herstellen und Fladenbrot backen, feuern und grillen konnte. Am Nachmittag wurde man in Krosnice erwartet. Während eine Gruppe eine geführte Radtour in den nahen Wald unternahm und die Teiche sowie die Tier- und Pflanzenwelt erkundete, besuchte die andere Gruppe ein Steinmuseum und eine Glaskugelfabrik, in der man unter anderem fasziniert der manuellen Herstellung von Glasartikeln zuschauen konnte.
Am nächsten Tag ging es mit dem Bus in ein Restaurant im benachbarten Wierzchowice. Dort durften die Kids als Köche verkleidet in Gruppen polnische Maultaschen herstellen und später bei einem gemeinsamen Mittagessen diese kosten.
Aus Zeitgründen besuchten nur die Betreuer den Miliczer Landrat und früheren Rektor der Grundschule SP 2, Piotr Lech. Sehnlichst erwartet wurde am Nachmittag der Ausflug ins Sportzentrum in Krotozyn. Dort gab es nämlich ein Erlebnisbad mit einer Rutsche. Außerdem durfte man seine Künste beim Bowling und Billardspiel unter Beweis stellen.
Am Freitag beschäftigte man sich in der Schule intensiv mit dem Thema Wald. Anschließend wurde man in der Forst- und Baumschule im Miliczer Wald vom Fostbeamten Tomasz Kowalski erwartet. Er gab den wissbegierigen Kids einen Überblick über die Baumarten, wie sie angepflanzt, gezüchtet und wieder verpflanzt werden.
Am Nachmittag und frühen Abend traf man sich bei den Miliczer Teichen zur Abschlussveranstaltung. Während die Eltern grillten und das Essen vorbereiteten, trugen die jungen Leute verschiedene Spiele aus, ruderten auf einem großen Teich und vergnügten sich bei sonnigem Wetter mit einer Herde Pferde, die auf einer nahen Koppel weideten.
Nach dem gemeinsamen Essen wurde der Austausch durch Grußworte der Schulleiterin der Miliczer Grundschule, Jola Wybierala, sowie der Betreuer Agnieszka Piech, Goshia Pilipa, Silke Gold und Wolfgang Geist beendet. Dabei übergaben die Lohrer eine Frankenfahne und eine Fahne mit dem Lohrer Wappen. Geist erklärte dabei, was die Symbole der Fahne und des Wappens bedeuten. Er sprach auch im Namen aller von einem sehr harmonischen und erfolgreichen Austausch.