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Tongrube mit Erdaushub füllen

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Tongrube mit Erdaushub füllen

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    Die ehemalige Tongrube an der ICE-Trasse entlang des Harrbacher Wegs in Wiesenfeld möchte die Firma Siegler-Bau aus Lohr verfüllen und als
Erdaushubdeponie nutzen. Das Areal umfasst drei Hektar.
    Die ehemalige Tongrube an der ICE-Trasse entlang des Harrbacher Wegs in Wiesenfeld möchte die Firma Siegler-Bau aus Lohr verfüllen und als Erdaushubdeponie nutzen. Das Areal umfasst drei Hektar. Foto: FOTO MICHAELA MOLDENHAUER

    Die ehemalige Tongrube umfasst rund drei Hektar und wird von der ICE-Bahntrasse und dem Harrbacher Weg begrenzt. Das Unternehmen möchte das Gelände kaufen und die Grube mit unbelastetem Erdaushub von seinen eigenen Baustellen verfüllen.

    Während des Betriebes würde sich die Firma verpflichten, von Bürgern und der Stadt den auf der Gemarkung Wiesenfeld anfallenden Erdaushub kostenlos anzunehmen. "Wir haben versucht, das für die ganze Stadt zu reklamieren, aber leider soll dieses Vorrecht auf Wiesenfeld beschränkt bleiben", bedauerte Bürgermeister Karl-Heinz Keller.

    Nach Abschluss der Verfüllung könnte die in der ursprünglichen Baugenehmigung geforderte Wiederherstellung einer landwirtschaftlichen Nutzfläche erfolgen. Das Areal würde kostenlos an die Stadt Karlstadt übertragen. In dieser Baugenehmigung aus dem Jahr 1982, die bis 2002 befristet war, ist vorgesehen, dass die Abbaufläche aufgefüllt wird, eine Humusschicht erhält und wieder landwirtschaftlich genutzt werden kann. Andere Rekultivierungsauflagen blieben aber vorbehalten.

    Nach dem Eigentumswechsel der Ziegelei zur Firma Wienerberger wurde die Produktion im Mai 2003 eingestellt. Im Februar 2004 kaufte Ludwig Goßmann Ziegelei samt Tongrube. Die Firma Wienerberger und das Landratsamt vereinbarten seinerzeit, dass die abgebauten Flächen der Sukzession, also der natürlichen Entwicklung, überlassen werden sollen. In einzelnen Bereichen der Grube sollten lediglich Mulden gezogen werden, in denen sich in regenreichen Jahreszeiten Flachwasserzonen ausbilden können.

    Im Regionalplan von 1985 und dem Entwurf vom Juli 2004 ist als Folgenutzung nach Beendigung der Abbauzeit ebenfalls eine Biotopentwicklung vorgesehen, da mit dem Abbau von Lagerflächen meist empfindliche Eingriffe in das Gesamtgefüge der Landschaft einhergehen. Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt beharre auf den Festlegungen und möchte die Grube im derzeitigen Zustand belassen, erklärte Bürgermeister Karl-Heinz Keller.

    Der Bevölkerung eine wohnortnahe Deponie für Erde anzubieten, sei ein wichtiges Ziel, erklärte Stadtrat Horst Wittstadt. Wenn die Firma mit der Unteren Naturschutzbehörde klar komme, sollte die Stadt mit der Befürwortung des Antrags ein positives Signal setzen. Im Moment habe sich in der Tongrube noch nichts entwickelt, was besonders schützenswert sei.

    Die Firma wolle, so ist es in dem Antrag formuliert, die von der Verfüllung nicht betroffenen Teile uneingeschränkt für den Naturschutz bereitstellen. Einige kleine Flächen sollten unangetastet bleiben, befand auch Stadtrat Richard Binner. Wenn die Verfüllung abgeschlossen sei, könne das Gelände immer noch dem Naturschutz zur Verfügung gestellt werden, schlug Stadtrat Eugen Köhler vor.

    Auch wenn der ganze Bereich Biotop bleiben würde, müsse der Randstreifen entlang des Harrbacher Wegs gesichert werden, brachte Stadtrat Franz-Josef Scheeb aufs Tapet. Der Rand sei sechs Meter breit und breche langsam, aber sicher weg. Danach gehe es 15 Meter weit runter.

    Der Bauausschuss gab der Firma seine Zustimmung mit auf den Weg zu weiteren Verhandlungen mit der Unteren Naturschutzbehörde. Falls die Tongrube verfüllt wird, muss das Unternehmen für die Benutzung des so genannten Wiesenwegs für die Fahrten einen Erschließungsvertrag mit der Stadt eingehen.

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