Dass der Ausfall offenbar jetzt erst bekannt wird, obwohl das Basistelefon schon seit einigen Monaten installiert ist, muss nicht wundern. Denn wie die Presse landauf, landab berichtet, werden die umständlichen Geräte wohl eher selten benutzt. Das allerdings bestreitet die Telekom.
Nach ihren Angaben sollen die unbeleuchteten, frei stehenden Basistelefone bis Ende 2005 rund 15 000 unrentable Telefonzellen (von insgesamt 110 000) in Deutschland ersetzen.
Auftrag der Telekom
Ein Netz öffentlicher Fernsprecher anzubieten, dazu ist die Telekom durch den Infrastrukturversorgungauftrag verpflichtet, erklärt Rüdiger Greve, ein Pressesprecher der Deutschen Telekom in der Bonner Zentrale.
Die Basistelefone sollen billiger und widerstandsfähiger gegen Vandalismus und Betrug sein als die bisherigen öffentlichen Telefone. Nur: Das Telefonieren mit ihnen ist umständlich bis unmöglich.
Die relativ klein gedruckten Anweisungen auf dem Gerät sind im Dunkeln nicht zu lesen. Es gibt keinen Schlitz, keine Öffnung für Münzen oder Telefonkarten. Stattdessen wird auf eine "T-Card" verwiesen, die jedoch im Telekom-Laden - nur da ist sie zu haben - "Calling-Card" heißt.
Hat man diese Calling-Card, muss man am Basistelefon zunächst die elfstellige Zugangsnummer für Deutschland eintippen, sodann die zwölfstellige Nummer der Calling-Card und dann erst die eigentliche Telefonnummer. Das ist ein schwieriges Unterfangen, da es am Basistelefon keine Ablagefläche für einen Zettel oder ein Notizbuch gibt und man mit der einen Hand den Hörer halten und mit der anderen die Nummer tippen muss.
Angeblich gibt es noch weitere Nutzungsmöglichkeiten; im Internet heißt es auf der Seite der Telekom über die Basistelefone:
"Beim Einsatz in der breiten Öffentlichkeit zählen bei frei zugänglichen Telekommunikationsangeboten einfache Bedienung, gute Übersichtlichkeit und durchgängige Funktionsbereitschaft. Unser Basistelefon konzentriert sich deshalb auf die wesentlichen Grundfunktionen, wie sie vorrangig bei der öffentlichen Telefonie benötigt werden. Auf Grund seiner bargeldlosen Konzeption und der gekapselten technischen Umsetzung ist das Basistelefon wenig attraktiv für Diebe und Vandalismus."
Kaum störanfällig
Weiter heißt es auf der Internet-Seite von Telekom: "Da es ohne Münzeinwurf oder Karteneinschub auskommt und über eine äußerst solide Bauweise verfügt, ist es auch kaum störanfällig. Zum Telefonieren ist es ausgestattet mit Zielwahltasten für alle wesentlichen Funktionen wie: Nutzung der T-Card, Zahlung mit Kreditkarte (MasterCard, Visa), Anforderung von R-Gesprächen, Anwahl kostenfreier 0800-Rufnummern, Auslösen eines Notrufs über 112."