Am Morgen ging er noch seinem Hobby nach und hat sich um seine Ziegen gekümmert, nach dem Frühstück brach er zusammen: Der plötzliche Tod von Rudi Hock hat die Bürger nicht nur in seiner Heimatgemeinde Steinfeld geschockt. Erst am 8. März war er 70 Jahre alt geworden. Der Landkreis verliert mit dem CSU-Mann einen profilierten und markanten Politiker, der die Orts- und Kreispolitik über Jahrzehnte mit Leidenschaft und Sachverstand prägte. Im Mai wäre er zum achten Mal in den Kreistag Main-Spessart eingezogen, fast 23 000 Stimmen hatte der Busunternehmer bekommen.
Rudolf Hock war ein Mann klarer Worte, aber auch einer mit Humor. Seit 1978 und bis heute saß er im Steinfelder Gemeinderat und war von Anfang an und bis 2014 Zweiter Bürgermeister. In den 80er Jahren bildete er mit Bürgermeister Oskar Scheiner ein kongeniales Team, das sich verbal manchen Schlagabtausch lieferte, das die aus Hausen, Waldzell und Steinfeld fusionierte Gemeinde aber einte und voran brachte. Von Hocks Wissen und Netzwerken profitierten auch Scheiners Nachfolger Matthias Loschert und Günter Koser.
Ehrenraute in Silber für Verdienste um die CSU
Im Kreistag Main-Spessart war der Hausener ebenfalls seit 1978 vertreten und damit der dienstälteste Kreisrat. Hock gehörte dem Kreisausschuss an und dem Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Tourismus und Landkreisentwicklung, wo sein beruflicher Hintergrund bei Entscheidungen oft gefragt und hilfreich war. Als Verbandsrat gehörte Rudi Hock dem Zweckverband der Sparkasse Mainfranken und dem Zweckverband des Schul -und Sportzentrums Lohr an.
Seine politische Heimat war immer die CSU. Er leitete die Ortsverbände in Hausen und Steinfeld und gehörte dem Kreisvorstand an. Erst im Mai 2019 zeichnete ihn die CSU mit der Ehrenraute in Silber für seine Verdienste um die Partei aus.
Am Herzen lag Hock auch die Bundeswehr. 1979 war er Mitbegründer der Reservistenkameradschaft in Hausen, die er viele Jahre leitete und für die er auch internationale Kontakte knüpfte.