Sie hat für die Heimatgeschichte gearbeitet und hat Tausende von Schulkindern darin unterrichtet: die Edith Müller, die Ortschronistin von Triefenstein, ist am Samstag verstorben. Müller wurde am 16. Juni 1932 in Trennfeld geboren. Schon in ihrer Schulzeit erwies sich Edith als ausgesprochen begabt, sodass ihr Vater fand, dass der Lehrberuf genau das richtige für seine Tochter wäre und sie nach Aschaffenburg in die Lehrerinnenbildungsanstalt schickte.
Nach dem Studium unterrichtete Müller im Laufe ihres Berufslebens mehrere Tausend Grundschüler in den verschiedensten Altersstufen und verschiedensten Fächern. Neben Deutsch, Mathematik, Erdkunde und Sport war jedoch das Unterrichten der Heimatkunde ihr Lieblingsfach. Mit Begeisterung brachte Edith Müller, die mit Leib und Seele Lehrerin war, den Kindern die Geschichte ihrer Heimat näher. Aus den Vorbereitungen zur 400-Jahr-Feier der Kirche und des großen Heimatfestes 1990, entwickelte sich die Idee, eine Chronik zu schreiben. Unzählige Stunden brachten Edith Müller und ihre Mitstreiter in Sachen Chronik in den Staatsarchiven zu. Es entstand ein beeindruckendes Werk, das der Nachwelt einen enormen Schatz an Wissen und Informationen hinterlässt.
Durch das Engagement und den Einsatz von Edith Müller und den Chronisten wurde die sagenumwobene Neuenburg ausgegraben, dokumentiert und deren frühere Existenz damit auch bewiesen. Bald folgten auch die Chroniken von Rettersheim und Lengfurt, an deren Erstellung Edith Müller maßgeblich gearbeitet hat. Edith Müller hat eigens ein "Chronikzimmer" bei sich zu Hause eingerichtet, in dem alten Dokumente und Schriftstücke sowie die Artikel zusammen liefen.
Mit dem Buch der Trennfelder Lyrikerin Erika Spann-Rheinsch hat Edith Müller den Literaturschatz um Trennfeld weiter erweitert. Von großem Wert ist auch ihr Buch der Trennfelder Häuser, in dem viel über die Geschichte vieler Bauwerke nachzulesen ist.
Edith Müller bemühte sich um Stephen Martin aus Australien, der nach seinen Wurzeln in der Trennfelder Heimat suchte und durch Edith Müller seine Vorfahren fand. Vielen Trennfeldern half Edith Müller bei der Erstellung ihres Familienstammbaums. Durch ihre Erkrankung war Müller in den letzten Jahren eingeschränkt. Am Freitag 16.August, wird Edith Müller in ihrer Heimatgemeinde, die ihr sehr viel zu verdanken hat, beigesetzt.