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KARLSTADT: U&D Karlstadt lockt viele Zuhörer auf den Saupurzel

KARLSTADT

U&D Karlstadt lockt viele Zuhörer auf den Saupurzel

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    Begeisterten mit sattem Sound: Die Schweinfurter Rockband „The Ghost Rockets“ spielte treibenden Alternative Rock, geprägt von dichten Gitarrenwänden, kreativen Arrangements und eingängigem Gesang.
    Begeisterten mit sattem Sound: Die Schweinfurter Rockband „The Ghost Rockets“ spielte treibenden Alternative Rock, geprägt von dichten Gitarrenwänden, kreativen Arrangements und eingängigem Gesang. Foto: Foto: Lucas Hain

    Die Sonne steht hoch über dem „Karschter Mäuerle“ – das Umsonst & Draußen-Team, das seit Monaten mit vollem Engagement auf diesen Moment hin gefiebert hat, steht in den Startlöchern, um dieses Wochenende in vollen Zügen zu genießen. Die ersten Besucher tummeln sich auch schon auf dem Platz. Dann passiert es: Schmetternd, kreischend, verzerrt und laut setzt am Freitagnachmittag die erste E-Gitarre ein. Es geht wieder los. Das 21. Karlstadter Umsonst & Draußen Festival ist eröffnet.

    Umsonst? Was ist schon heute noch umsonst? Auf dem Saupurzel so einiges. Alle, die gute Laune, warmes Wetter, große Bühnen, echtes Festivalflair und natürlich Musik suchten, wurden auch dieses Jahr beim Umsonst & Draußen fündig. In Massen strömten die Karschter und viele aus der Umgebung am Freitag und Samstag wieder auf den Saupurzel, den Karlstadter Hausberg. 26 Bands, das ist das Angebot, das dieses Jahr aufgefahren wurde. In diesem Soundgarten bekommt man fast alles zu hören was man will, nur eben nicht gleichzeitig. Man muss den Zeitplan der Darbietungen schon genau studieren. Viel Metal, Hard Rock, Punk aber auch Reggae und Ska, am Sonntag sogar Jazz und Funk-Pop. Bunt gemischt ist es auf jeden Fall.

    Wie schon in den letzten Jahren stand der Freitag im Zeichen des Rock. Fette Gitarrenteppiche, knallharte Drums, und wummernde Bässe, die einem sofort in den Magen gehen, sind Programm. Nach dem Auftakt auf der GMS-Bühne durch „nulldB“, mit einer Symbiose aus deutschen Texten und modernen „Metal Backings“, waren die Berliner Jungs von den Kamikaze-Kings am Zug. Für sie sei Heavy Metal nicht nur Leidenschaft, sondern Religion, sagt die skurrile Band von sich selbst. Als pure Manifestation aus „Leder, Schweiß und Nieten“ fielen sie mehr durch ihre „Wrestler-Outfits“ als durch ihre Musik auf.

    Zur selben Zeit überraschte einer auf der Garagenbühne besonders. Freddy Fudd Pucker präsentierte den seltenen Anblick eines Sängers mit Akustik-Gitarre. Der Singer-Songwriter aus Neuseeland ist zurzeit in Deutschland unterwegs und gab Karlstadt die Ehre. Ein alter Reisekoffer, den er mit einer Fußmaschine bedient und ein Schellenring am linken Fuß bilden ein minimalistisches Schlagzeug. Stilistisch bewegt er sich zwischen Folk und Akustik-Punk, ein Mix aus „ The Tallest Man on Earth“ und „Mumford and Sons“. Texte, die man, weil das Lautstärken-Verhältnis zwischen Musik und Gesang stimmt, auch mal akustisch wahrnehmen kann, sind eigentlich Mangelware auf dem Umsonst & Draußen – hier aber waren sie zu hören.

    Mit den „Nitrogods“ waren zum Abschluss auf der großen Bühne am Freitag noch einmal eingefleischte Rock‘n'Roller am Werk. Mit voller Power brachten sie die vielen Zuschauer in ausgelassene Stimmung und den Schotterplatz zum Beben. Dreckiger und böser Rock, der jedem Fan dieser Musik ein Grinsen ins Gesicht malte.

    Perfektes Wetter an beiden Tagen

    Auch wenn die erste Band am Samstag den Namen „Zeitgeist: Ende“ trug, Schluss war noch lange nicht. Perfektes Wetter an beiden Tagen hatten die Helfer bestellt und dieses Mal schien es tatsächlich geklappt zu haben. Zwei Tage perfekter Sonnenschein ist gut für die Besucherzahlen.

    Wenn ein Sommerurlaub am Strand sowie Leichtigkeit und Beschwingtheit vertont werden könnten, dann käme wohl „Ratatöska“ dabei raus, der musikalische Höhepunkt am Samstag. Die Band aus der Hauptstadt präsentiert einen frischen, tanzbaren Sound, der sich ganz bewusst nicht in eine Schublade pressen lässt. Ska, Reggae, Pop und ein bisschen Electro. Vor allem aber sind die Musiker hervorragende Instrumentalisten. Saxofonist Jiggedi Jones überzeugt mit seinem „smoothen Sound“ am Alt-Sax. Die Gruppe harmonisiert perfekt. Satter Groove, knallige Gitarre, geslappter Bass und eingängige, mehrstimmige Refrain-Melodien. Karlstadts Tanzfläche wippt, springt und swingt, was das Zeug hält.

    Weiter getanzt wurde auch im Anschluss. „Transmitter“ hieß die deutsch-britische Band und ihr Auftritt hatte es ebenfalls in sich. Eine einzigartige Kombination aus Sounds und visuellen Effekten beeindruckte das Publikum. Man verlor sich schnell und gerne in den Tiefen der „Dubstep-Beats“, ein tönender und krönender Abschluss auf der Hauptbühne am Samstagabend.

    Über den sonntäglichen Familientag auf dem Umsonst & Draußen-Festival berichten wir in unserer morgigen Ausgabe.

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