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Übernahme durch Wunschkandidat

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Übernahme durch Wunschkandidat

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    Für die Franz-von-Prümmer-Klinik ändert sich nichts durch die Übernahme der Deutschen Klinik durch den
schwedischen Capio-Konzern. ARCHIV
    Für die Franz-von-Prümmer-Klinik ändert sich nichts durch die Übernahme der Deutschen Klinik durch den schwedischen Capio-Konzern. ARCHIV Foto: FOTO ARMIN LESSNER

    Ende des vergangenen Jahres habe man sich erstmals Gedanken gemacht, wie die Zukunft der "Deutschen Klinik" aussehen soll. Zwei Wege standen zur Wahl, sagt Sigurd Gawinski, neben Albrecht geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Klinik und künftig alleiniger Geschäftsführer der "Capio Deutsche Klinik". "Wir hätten einfach weiterwursteln können - oder uns einen Partner suchen."

    Entscheidung für Partnersuche

    Man entschied sich für letzteres. Zum einen ist Hans-Jürgen Albrecht inzwischen 67. Er will - mit einem Beratervertrag - nur noch drei Jahre weitermachen. Zum anderen bietet der Einstieg des schwedischen Konzerns zusätzliche Möglichkeiten und Sicherheiten in dem im Umbruch begriffenen deutschen Kliniksektor.

    Die "Deutsche Klinik" war bisher, trotz 44 Millionen Euro Umsatz, ein mittelständisches Unternehmen. Es hatte bei weitem nicht den finanziellen Rückhalt eines Konzerns von der Größe der Capio, der 2005 mehr als 1,2 Milliarden Euro umsetzte. Gawinski sieht mit dem Einstieg der Schweden, die Krankenhäuser und Zentren der Gesellschaft, darunter die Brückenauer Franz-von-Prümmer-Klinik, langfristig gesichert. Auf der andere Seite habe die Deutsche Klinik künftig beim Einstieg in weitere Krankenhäuser ganz andere Chancen.

    Die schwedische Capio suchte ein bereits im Krankenhaussektor erfolgreiches Unternehmen für den Einstieg in den deutschen Markt. Die Gesellschafter der "Deutschen Klinik" waren auf der Suche nach einem großen Partner aus der Branche. Bei einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft "wisse man nach fünf Jahren nicht mehr, wem man gehört", erklärte Sigurd Gawinski. "Das wollten die Gesellschafter nicht."

    Man sei mit mehreren Konzernen im Gespräch gewesen. Anfang Januar gab es die ersten Treffen mit der Capio. Schnell habe sich herausgestellt, dass die Philosophie der beiden Unternehmen zusammen passe. Für 34 Millionen Euro übernimmt der schwedische Konzern die "Deutsche Klinik", sofern das Kartellamt zustimmt. Sie wird die Deutschlandtochter des schon in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Frankreich, Spanien und Großbritannien tätigen Konzerns.

    Veränderungen nur in Zentrale

    Veränderungen wird die Übernahme vor allem in der Zentrale der Deutschen Klinik in der Wernarzer Straße im Staatsbad mit sich bringen. "Die Integration in den Konzern wird in den kommenden zwölf Monaten unsere wichtigste Aufgabe werden", sagte Gawinski. Bei Edv, Marketing und Einkauf stehen Veränderungen an.

    Das Finanz- und Rechnungswesen wird auf die im Konzern übliche Europäische Buchhaltung umgestellt. Mitarbeiter aus der Konzernzentrale in Göteborg werden deswegen öfter im Staatsbad zu sehen sein. "Und wir müssen unsere Englischkenntnisse auffrischen", so Gawinski, weil das die Konzernsprache sei.

    Für die von der Deutschen Klinik betriebenen oder geführten Krankenhäuser und Zentren werde sich jedoch nichts ändern. "Sie werden weitergeführt wie bisher", sagte Gawinski. "Wir haben Pläne für jedes Haus, die bis 2009 laufen", sagte Gawinski. "An denen halten wir auch fest."

    Signal für Kontinuität

    Die Mitarbeiter der Bad Brückenauer Franz-von-Prümmer-Klinik, der Keimzelle des Unternehmens "Deutsche Klinik", die darüber am Montag bei einer Personalversammlung informiert wurden, haben die Nachricht vom Einstieg des schwedischen Konzerns daher gut aufgenommen, berichtete Geschäftsführer Gawinski. Dass der bisherige Name "Deutsche Klinik" auch künftig weitergeführt wird - mit dem Zusatz Capio - sei auch ein Signal an die Mitarbeiter, dass die Struktur des Unternehmens erhalten bleibt. "Wir können zwar medizinisches Knowhow transferieren, aber nicht das Verhalten im Klinikgeschäft", sagte Gawinski. Das Sozialversicherungswesen sei in jedem Land anders geregelt. Da könne man schwedische Verhältnisse nicht auf uns übertragen. Daher werde das Unternehmen im Staatsbad auch als Konzerntochter in gewissem Rahmen selbstständig bleiben.

    Stichwort

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    Deutsche Klinik
    Die Deutsche Klinik GmbH wurde
    1979 gegründet und war zunächst
    nur in der Krankenhausberatung
    tätig. Die Übernahme des Kreis-
    krankenhauses in Bad Brückenau
    im Jahr 1996 bedeutete den Ein-
    stieg in das Krankenhausgeschäft.
    Es war eine der ersten Übernah-
    men einer Klinik in Bayern. Seit
    dem Neubau des Krankenhauses
    durch den Freistaat betreibt das
    Unternehmen die Einrichtung
    unter dem Namen Franz-von-
    Prümmer-Klinik. Der Erfolg hat der
    Firma ab 2001 Angebote einge-
    bracht, weitere Häuser zu über-
    nehmen. Innerhalb weniger Jahre
    wuchs die Deutsche Klinik zu
    einem Unternehmen, das vier
    Krankenhäuser, eine Rehaklinik
    und ein Pflegezentrum in eigener
    Regie betreibt sowie vier weitere
    Krankenhäuser, eine Rehaklinik
    und zwei Pflegeeinrichtungen
    managt.

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