Seit dem Jahr 1981 war Ulrike Kropp leitend in der Binsfelder Seniorenbetreuung tätig, erst als stellvertretende Betreuerin und ab dem Jahre 2003 als Hauptbetreuerin. Jetzt hört die 71-Jährige auf und blickt doch, auch wenn die Seniorenarbeit mit manchem Ärgernis verbunden war, wehmütig auf ihre 36-jährige Tätigkeit zurück. Als Hauptgrund nennt sie die notwendige Betreuung ihres Ehemannes Elmar, der seit einem Autounfall ihre ganze Kraft und Aufmerksamkeit fordert.
Angefangen hat alles im Jahre 1965. Zusammen mit dem VdK Thüngen rief man eine Seniorengemeinschaft ins Leben und traf sich regelmäßig. 13 Jahre später, im Jahre 1978, gründeten dann die Binsfelder Senioren Erhard Sauer, Klara Gerhard und Alois Sauer den Seniorenkreis Binsfeld.
Ab diesem Zeitpunkt trafen sich einmal monatlich die rund 50 Senioren aus Binsfeld und auch den Nachbarorten abwechselnd in den Binsfelder Dorfwirtschaften zum gemeinsamen Singen, wobei der damalige Oberlehrer Albert Vogt mit dem Akkordeon den Ton angab und die Liedbeiträge vorschlug. Mit Kaffee, Kuchen und Abendessen verbrachte man den gemütlichen Teil.
Aber nicht nur mit Singen und Essen haben sich die Teilnehmer die Zeit vertrieben. Auch Vorträge über seniorenspezifische Themen wurden angeboten. Daneben es gab auch Gespräche über Gemeindepolitik und andere aktuelle Ereignisse. Dazu organisierte Ulrike Kropp Ausflüge und Buswallfahrten sowie Weihnachts- und Faschingsfeiern.
Die meist 50 Personen, die in der Gründerzeit zusammenkamen, haben sich mittlerweile durch die natürliche Altersfluktuation auf acht bis zehn Personen reduziert, es sind aber auch Senioren dabei, die 90 Jahre zählen. Dies und die Pflege ihres Ehemannes nennt Ulrike Kropp als Grund ihres Rückzuges aus der Seniorenbetreuung. Sie hat sich entschlossen, die weitere Seniorenbetreuung in die Hände des Mehrgenerationenhauses zu legen. Nicht zuletzt erwartet sie dadurch auch eine Belebung, neue Ideen und neuen Schwung.
Die monatlichen Treffs können nun im Mehrgenerationenhaus Binsfeld stattfinden, was für die Senioren den Vorteil der Barrierefreiheit mit sich bringt.