Für bis zu 15 000 Tonnen Müll jährlich ist die Umladestation der Firma Kirsch in Gemünden ausgelegt. Sie steht im Gemündener Gewerbegebiet, ganz am Ende des Hofweges und wird seit dem 1. Juli betrieben. Das Unternehmen investiert inklusive dem Grundstück rund drei Millionen Mark.
Der Betrachter sieht eine graue Leichtbauhalle aus Trapezblech, neben der einige der silberfarbenen Müllbehälter, die man von den Müllautos kennt, abgestellt sind. Vor der Halle sind im Freien außerdem Schüttboxen zur Zwischenlagerung von Glasflaschen untergebracht.
Mit dem Lkw in die Halle
Von außen fällt vor allem die Größe der Halle auf. Sie hat eine Grundfläche von 25 mal 35 Meter und ist zwischen acht (Traufe) und 11,5 Metern (First) hoch. Zwei große Hallentore in der Mitte der Längsseite ermöglichen die Durch fahrt mit Lastzügen.
Die einzige Besonderheit in der Halle sind stabile Stahlschüttwände von drei Metern Höhe, die sich um die ganze Halle ziehen. Sie ermöglichen das rationelle Arbeiten mit einem Radlader. Der Müll kann zum besserem Aufladen gegen die Schüttwände geschoben werden. Die Wände der Leichtbauhalle würden solchen Belastungen nicht standhalten. Die Halle ist ebenerdig, Gruben gibt es nicht.
Die Höhe der Halle ist nötig, damit ein Bagger zum Umladen eingesetzt werden kann. Bagger und Radlader sind mit hochfahrbaren Fahrerkabinen ausgestattet. Das ermöglicht den Fahrern beim Beladen der über drei Meter hohen Container einen Blick in die Behälter.
Umgeladen wird in der Halle Hausmüll und Sperrmüll (nach Hallenseiten getrennt). Der Hausmüll kommt ins Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS, Müllverbrennung). Der Sperrmüll wird zunächst zur auf Deponie Rothmühle des Landkreises Schweinfurt gefahren. Dort betreibt das GKS eine eigene Müllumladestation mit einem Schredder. Den geschredderten Sperrmüll transportiert das GKS mit einem eigenen Fahrzeug über wenige Kilometer in die Verbrennungsanlage.
Wie Jürgen Steigerwald, kaufmännischer Leiter der Firma Kirsch in Gemünden, gegenüber der Main-Post erläuterte, wird Hausmüll nur dann umgeladen, wenn die Behälter der Seitenladerfahrzeuge nicht ganz voll sind. Volle Behälter werden immer auf kürzestem Weg zur Verbrennungsanlage nach Schweinfurt (Gemeinschaftskraftwerk, GKS) gefahren. Für ein Entsorgungsunternehmen, dass sich Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben hat, habe die Vermeidung überflüssigen Schwerlastverkehrs schließlich einen besonderen Stellenwert.
Keine Klagen bislang
Umgeladen wird in Gemünden nur Sperrmüll und Hausmüll aus nicht vollen Müllautos. Die Menge des umgeladenen Hausmülls füllt etwa drei der bekannten silberfarbenen Lastwagen-Aufbauten. Nach Aussage von Landrat Armin Grein im Kreisumweltausschuss habe es seit Inbetriebnahme der Anlage vor fast vier Monaten keine einzige Beschwerde wegen Lärm- oder Geruchsbelästigungen gegeben.