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BURGSINN: Unerwarteter Brief vom Inkasso-Büro

BURGSINN

Unerwarteter Brief vom Inkasso-Büro

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    Eigentlich habe er „nur schnell mal was runterladen“ wollen, berichtet Christian. Das hatte Folgen. Dem Burgsinner liegt inzwischen ein Schreiben eines Inkasso-Büros vor, in dem er aufgefordert wird, 96 Euro zuzüglich Gebühren zu zahlen. Angefangen hatte alles heuer am 2. März. Auf der Suche nach einem „MP3-Player“ (einer Software, die das Abspielen von Musik auf dem Computer ermöglicht), fand Christian über eine Internetsuchmaschine die Seite von www.mega-downloads.net. Die schlichte Aufmachung der Seite sagte ihm zu. Ohne weitere Bedenken abonnierte er den Service, den er für kostenfrei hielt.

    „Ich habe mich ganz normal, mit meinem Vornamen, Namen, usw. angemeldet. Schließlich gibt es auch eine Reihe von Internetseiten, die eine kostenfreie Mitgliedschaft fordern.“ In die Allgemeinen Geschäftsbedingungen habe er dabei nicht geschaut, räumt Christian ein.

    Zahlreiche Betroffene

    Nach der Anmeldung erhielt er eine E-Mail mit einem Verweis ins Internet, um die Registrierung zu bestätigen. Anschließend hatte er Zugang zu Softwareprodukten, die auf anderen Seiten kostenlos angeboten werden. Was Christian V. zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Im Internet füllen Hinweise auf diese Firma ganze Foren, auf denen sich geprellt fühlende Benutzer Rat suchen.

    Das Unternehmen ist auch der Würzburger Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Bayern nicht unbekannt. „Zunächst kommen Mahnungen, anschließend wird ein Inkasso-Unternehmen eingeschaltet und schließlich schreiben auch Anwälte, die die Forderung eintreiben wollen.“, berichtet Beraterin Christel Klein. „Die Verbraucher sollen hierdurch eingeschüchtert werden.“

    So war es auch bei Christian. „Erst durch die Mahnung wurde mir bewusst, dass ich hier einen kostenpflichtigen Service abonniert hatte.“ Der Versuch, sich mit der Firma auf einen außergerichtlichen Vergleich einzulassen, sei gescheitert. Er wollte damals noch den Vertrag auflösen und den Vertrauensschaden ersetzen, erinnert sich der Burgsinner. „Das wurde regelrecht abgebügelt.“

    Hinter der auf den Mahnungen angegebenen Adresse in Österreich befindet sich laut Ratgebersendung „News and Stories“ ein ganz normales Mietshaus. Die Firma mit dem Namen Blue Byte FZE, RAK Free Trade Zone, Business Center hat ihren Sitz in Ras al-Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate). Die beauftragte Inkasso-Firma hingegen sitzt in Herford. „Ein Zugang zur Schufa haben die genannten Firmen allerdings nicht. Drohungen mit Schufaeintragungen, sollte keine Zahlung erfolgen, sind leere Worthülsen“, so Verbraucherberaterin Klein. Ihr Rat: „Auf keinen Fall zahlen! Im schlimmsten Fall kommt ein Mahnbescheid. Hiergegen sollte dringend Widerspruch binnen 14 Tagen eingelegt werden.“

    Startseite inzwischen geändert

    Inzwischen hat sich auch der Aufbau der Seite von www.mega-down- loads.net leicht verändert. Auf der Startseite wird nunmehr auf die jährliche Gebühr von 96 Euro hingewiesen. „Das war vorher noch nicht zu sehen“, zeigt sich Christian V. erstaunt. Er ist kein Einzelfall. Zirka 10 000 Schreiben sollen monatlich von Inkasso-Büros im Auftrag der Firma „Blue Byte FZE“ versandt werden, so „News and Stories“. Christian V. ist sich sicher: Er wird nicht zahlen und im Falle des Mahnbescheids widersprechen.

    Weitere Infos der Verbraucherzentrale unter: www.vz-bayern.de

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