Zum Artikel „Populistische Bambimentalität“ in der MAIN-POST vom 2. März:
Es ist bedauerlich zu lesen mit welcher Arroganz Herr Stinzing auf Herrn Frucht, den ehemaligen Forstdirektor in Mittelsinn, eindrischt. Es ist auch ungerecht, wo es gerade opportun ist, die Jägerschaft pauschal als Sündenböcke abzustempeln, wenn es um die Verbissgutachten in unseren Wäldern geht. Wir Jäger versuchen unser Bestes, um die Abschusspläne zu erfüllen. Aus waldbaulicher Sicht und der Standortgerechtigkeit einzelner Baumarten weiß aber ein jeder Forstmann, dass „Minderheiten“ in der Regel besondere Leckerbissen für das Wild sind, unter den Hauptbaumarten keine Chance haben, zumal wenn sie in nicht standortgerechte Böden „gezwungen“ werden.
Es ist absolut keine „Anmaßung“, zu behaupten, Mountain-Biker, Nordic Walker und Pilzsammler würden unser Waidwerk stören. Es ist eine Tatsache!
Es ist kein „Unsinn“, dass das Wild früher ungestörter leben konnte, denn heute sind alle Wälder erschlossen, um den Holzabtransport zu gewährleisten. Wenn von Schreibtischtätern im Waldgesetz das Gemeinwohl vor alle anderen Rechte gestellt wird, sogar die Waldnutzung durch den Eigentümer an letzter Stelle rangiert, so ist in dieser Kette unser Wild das schwächste Glied.
Natürlich soll „Wald vor Wild“ gelten, aber „Wald ohne Wild“ ist das Gegenteil von Vielfalt in der Natur, die aus Politikermund so gerne zitiert wird.
Das Wild und die Jagd mit ihren alten ehrwürdigen Traditionen gehören zur Urkultur der Menschheit. Die ignorante Ideologie des Ökologischen Jagdvereins gleicht aber der eines Kammerjägers, der unser Wild als Schädlinge abtut und es entsprechend bekämpft.
Nebenbei bemerkt, mit Ökologie hat das auch nicht zu tun!
Christiane von Thüngen 97289 Thüngen