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Unter alten Bäumen ankern

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Unter alten Bäumen ankern

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    Gleich neben der alten Zellinger Mainbrücke gab es früher einen Biergarten. Er wird jetzt neu gestaltet und wieder
eröffnet. Gekauft hat das Grundstück die Familie Peter und Viola Grümpel (im Bild). Auf der Mauer ihre Töchter
Laila, Violetta und Felizitas. Gastronomischer Chef ist Mark Leopoldsberger (rechts). Rechts im Hintergrund das
frühere Gasthaus "Anker". Zu einem späteren Zeitpunkt wird auch dieses saniert.
    Gleich neben der alten Zellinger Mainbrücke gab es früher einen Biergarten. Er wird jetzt neu gestaltet und wieder eröffnet. Gekauft hat das Grundstück die Familie Peter und Viola Grümpel (im Bild). Auf der Mauer ihre Töchter Laila, Violetta und Felizitas. Gastronomischer Chef ist Mark Leopoldsberger (rechts). Rechts im Hintergrund das frühere Gasthaus "Anker". Zu einem späteren Zeitpunkt wird auch dieses saniert. Foto: FOTO KARLHEINZ HAASE

    Schon im vergangenen Sommer hat der Zellinger Peter Grümpel das Areal des ehemaligen Gasthauses "Anker" an der Mainau/Einmündung Maingasse gekauft. Auf der einen Seite der Maingasse steht das Gasthaus, auf der anderen ist der ehemalige Biergarten.

    Die frühere, 30 Meter lange, überdachte Kegelbahn in dem Biergarten wurde jetzt abgerissen. An ihrer Stelle entstehen in ähnlicher Form - von der Maingasse her gesehen - der Schank- und Küchenbereich, ein überdachter Sitzbereich mit 40 Plätzen und die Toiletten. Das Gebäude wird etwas kürzer als die ehemalige Kegelbahn.

    Zwei riesige, ortsbildprägende Bäume stehen hier - eine Kastanie und eine Linde. Als Sicherungsmaßnahme, damit niemandem ein Ast auf den Kopf fällt, hat eine Fachfirma kürzlich an beiden die Kronen ausgeschnitten und in die Äste teilweise mit Seilen verbunden.

    Grümpel hat in Anlehnung an den alten Namen des Gasthauses die "Anker Gastro Group GmbH" gegründet. Mark Lepoldsberger, mit dem er befreundet ist, übernimmt die gastronomische Leitung. Der jetzt 41-jährige Zellinger war stellvertretender Küchenchef in den ehemaligen "Schweizer Stuben" in Wertheim-Bettingen sowie Küchenchef im Würzburger "Backöfele" und im "Käfer" in München. Er fungiert als Mitglied des IHK-Prüfungsausschusses für angehende Köche.

    Ein Koch mit solchem Renommé für einen Biergarten? Ja, er solle gepflegt fränkisch geführt werden, erklärt Grümpel. In einer zweiten Ausbaustufe soll außerdem das Gasthaus saniert werden und hier ein gutes Restaurant entstehen.

    Am Gasthaus ist auf einem Stein über der Eingangstür das Baujahr 1829 zu lesen, zudem der Name Adam Reusner. Etwa 18 bis 20 Jahre war es geschlossen. Mehrere Anbauten, ein Hof, eine Scheune und Gewölbekeller gehören dazu.

    Unter Denkmalschutz steht das Anwesen nicht. Der Charakter solle dennoch möglichst gut erhalten bleiben, sagt Grümpel. Zwölf bis 16 Fremdenzimmer kann er sich vorstellen. Unter anderem könnten in der Scheune Zimmer entstehen. Ein Weinhof schwebt dem neuen Eigentümer im Hof vor. Wenn es schnell geht, könnte es bereits nächstes Jahr öffnen. Im Sommer könnte es beliebtes Ziel der Radtouristen werden. Die Lage ist optimal, direkt am Radweg.

    Das neue Gebäude im Biergarten soll vom Stil her an das Gasthaus angepasst werden - mit Biberschwanzziegeln statt der bisherigen Falzziegel. Zur Brücke hin wird ein Spielplatz geschaffen. Ein hölzernes Segelboot, das momentan noch in Berlin liegt, ist dafür bereits ausgeguckt - passend zum Namen "Anker". Daneben wird es in dem etwa 40 mal 25 Meter großen Biergarten eine Grünfläche geben. Zum größten Teil wird der Garten mit Bankgarnituren bestückt. Um die beiden Bäume herum werden feststehende Bänke installiert. Insgesamt 150 bis 200 Sitzplätze sind geplant.

    Peter Grümpel wird seine Firma Bind Technologie GmbH im Retzbacher Gewerbegebiet mit zwölf Beschäftigten selbstverständlich weiterführen. Der ehemalige Main-Postler vertreibt heute weltweit Maschinen zur Herstellung von Büchern und Zeitschriften oder auch Schulheften. Sie erledigen die verschiedenen Arbeitsgänge nach dem Druck, beispielsweise das Falzen oder Schneiden.

    Warum neben dieser erfolgreichen Firma ein weiteres Unternehmen? "Ich habe das Potenzial dieses Anwesens erkannt", sagt Grümpel selbstsicher. Er reise beruflich viel und komme daher herum in gastronomischen Betrieben. Vielleicht liege es aber auch in den Genen, dass er im Bereich Buchherstellung und in der Gastronomie gleichzeitig tätig sein muss, scherzt er. Der eine Urgroßvater war bei Koebau, der andere war Gastwirt.

    Am vergangenen Freitag wurde auf der Baustelle eine 50-Zentimeter-Granate gefunden (wir berichteten kurz). Das Sprengkommando aus Feucht hat sie inzwischen abgeholt.

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