Seit Montagmorgen um 5 Uhr ist die gesamte Mainlände fürs Parken gesperrt, weil auf dem Nordteil der Aufbau des Vergnügungsparks für die 76. Spessartfestwoche begonnen hat. Viel Zeit bleibt nicht für die Arbeiten an den 23 Stationen, darunter einem über 30 Meter hohen Riesenrad, denn am Freitag wird das größte Volksfest im Kreis eröffnet.
Organisiert wird der Vergnügungspark wieder von der Offenbacher Schaustellerfamilie Ferling als Generalpächter. Nach dem Tod des Firmenpatriarchen Horst Ferling kurz vor der Festwoche im vorigen Jahr führen seine Töchter Nadine und Tanja das Unternehmen weiter. Auf der Festwoche ist es unter anderem mit dem Autoscooter vertreten.
Viele geben auf
Die Folgen der Corona-Pandemie auf das Schaustellergewerbe wurden bei der Ausschreibung im Fachblatt Komet deutlich. Zahlreiche Betriebe gaben auf, so dass statt der üblichen circa 250 Bewerbungen nur rund 150 eingingen. Vor allem viele große Fahrgeschäfte haben die Festabsagen während Corona nicht überlebt.
Für die 76. Festwoche sind aber noch genügend übriggeblieben. 23 Stationen wird es geben, neben kleineren Losbuden und Verkaufsständen für Schokofrüchte auch zahlreiche große. Dazu zählt das rund 35 Meter hohe Riesenrad Colossus des Wormser Schaustellerbetriebs Göbel mit 26 Gondeln und einer bunten Beleuchtung in der Nacht. Noch fünf Meter höher geworden wäre das Fahrgeschäft Sky Swing mit zwölf Doppelsitzgondeln – wenn der Betreiber nicht kurzfristig abgesagt hätte.
Als Ersatz wurde der Wellenflieger gewonnen, ein Kettenkarussell mit einer wellenförmigen Drehbewegung. Damit ist auch ein Ausgleich für das Fehlen des traditionellen Kettenfliegers gefunden worden, der viele Jahre lang zum Inventar der Festwoche gehörte, aber nicht mehr am Markt ist.
Wieder ein Biergarten
Wenn es in diesem Jahr schon keinen Stadtstrand hinter der Mainlände gibt, dann wenigstens ein "Beach Monster" auf der Festwoche. Weit fortgeschritten ist bereits der Aufbau des Festzelts auf dem Südteil der Mainlände. Weil der überdachte Biergarten vor dem Festzelt im vorigen Jahr gut angenommen wurde, setzt Festwirt Franz Widmann heuer wieder auf ihn. Möglich wird er durch ein Verschieben der Giebelwand nach innen. Neu ist in diesem Jahr die Lichtanlage im Festzelt. Mit der LED-Beleuchtung sollen mehr Lichteffekte als bislang möglich sein.